Donald Trump hat mal wieder eine geniale Idee: Die NASA braucht einen neuen Chef, und wer wäre besser geeignet als ein Milliardär mit einem SpaceX-Fanclub und einer Vorliebe für spektakuläre PR-Stunts? Willkommen, Jared Isaacman – Geschäftsmann, Hobby-Astronaut und nun Trumps Wunschkandidat für den mächtigsten Posten der US-Raumfahrtbehörde.
Isaacman, der 2021 für schlappe 200 Millionen Dollar seinen ersten privaten Weltraumflug buchte, ist überzeugt: Der Weltraum gehört nicht nur NASA-Astronauten oder Superreichen – nein, jeder sollte die Chance haben, sich mal eben in eine Rakete zu setzen. Also quasi das „FlixBus-Modell“ für interplanetare Reisen.
Doch Trumps Entscheidung hat wohl weniger mit romantischen Visionen à la Star Trek zu tun, sondern eher mit einem einfachen Plan: NASA soll weniger kosten, und wer könnte besser sparen als ein Unternehmer, der schon selbst ein paar Raketenflüge bezahlt hat?
Wirtschaft oder Wissenschaft?
Dass Trump kein großer Fan von teuren Regierungsprojekten ist, wissen wir. Sein neuester Sparauftrag? Zwei Billionen Dollar aus dem Bundeshaushalt kürzen. Und wenn es nach ihm geht, soll Isaacman genau das mit der NASA machen: weniger Bürokratie, mehr privates Kapital, weniger Milliarden für NASA-eigene Raketen – und stattdessen vielleicht einfach ein Abo bei SpaceX oder Blue Origin.
Der Haken? NASA ist nicht irgendein Start-up. Bisher hatten ihre Chefs zwar unterschiedliche Hintergründe – Astronauten, Politiker, Unternehmer –, aber sie waren alle eines: Menschen, die NASA und ihre wissenschaftliche Mission verteidigten. Isaacman dagegen gehört zu einer neuen Generation von Raumfahrt-Milliardären, die nicht unbedingt staatliche Raumfahrt wollen, sondern eine rentable „Space Economy“.
SLS oder SpaceX?
Eine der größten Fragen, die Isaacman als NASA-Chef beantworten müsste: Was passiert mit der monströs teuren SLS-Rakete? Aktuell kostet jede einzelne Mission über vier Milliarden Dollar. Dagegen ist Musks Starship mit geschätzten 100 Millionen pro Start geradezu ein Schnäppchen. Und wenn es nach Musk geht, soll das Ganze auf 10 Millionen pro Start gedrückt werden.
Läuft es also bald auf eine radikale Privatisierung hinaus? Werden NASA-Missionen demnächst einfach bei SpaceX oder Blue Origin „outgesourct“, weil es billiger ist?
NASA zwischen Innovation und Ausverkauf
Isaacman verspricht eine „neue Ära“, in der die Menschheit eine echte Weltraum-Zivilisation wird. Klingt spannend – doch ob das bedeutet, dass NASA noch eine staatliche Forschungsinstitution bleibt oder sich in eine Mega-Kooperation mit Elon Musk & Co. verwandelt, bleibt abzuwarten.
Sollte er den Job wirklich bekommen, steht eines fest: Für NASA beginnt entweder die spannendste oder die turbulenteste Phase ihrer Geschichte. Oder, um es mit Trump-Worten zu sagen: „Es wird unglaublich. Vielleicht das Beste, was NASA je gesehen hat. Oder das Schlimmste. Wer weiß?“
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