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Reisechaos in Indien

Skorge (CC0), Pixabay
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Indien: Reisechaos spitzt sich zu – IndiGo streicht hunderte Flüge

Die Lage auf Indiens Flughäfen eskaliert: IndiGo, die größte Fluggesellschaft des Landes mit einem Marktanteil von rund 60 %, hat am Freitag hunderte Flüge gestrichen – alle Abflüge aus Delhi wurden annulliert. Bereits seit Tagen kommt es zu massiven Störungen im Flugplan der Airline.

Grund für das Chaos: Pilotenmangel durch neue Einsatzregeln

Die Airline, die täglich über 2.000 Flüge durchführt, kämpft mit akutem Personalmangel. Hintergrund ist eine Fehleinschätzung beim Umsetzen neuer Arbeitszeitregelungen für Piloten, die unter anderem mehr Ruhezeiten und weniger Nachteinsätze vorschreiben. IndiGo hatte diese Änderungen offenbar unzureichend vorbereitet.

Tausende Passagiere sitzen im ganzen Land fest – ausgerechnet in der Hochsaison mit Schulferien und Hochzeitssaison.

Kritik von Regierung und Flugsicherheitsbehörde

Indiens Luftfahrtminister zeigte sich laut Medien „sehr unzufrieden“ mit dem Krisenmanagement der Airline. Die Luftfahrtaufsichtsbehörde DGCA machte in einem offiziellen Statement „Planungslücken und Fehlentscheidungen“ seitens IndiGo für die Misere verantwortlich.

IndiGo wurde nun verpflichtet, umgehend einen detaillierten Maßnahmenplan vorzulegen – inklusive Personalplanung, Schulung, Sicherheitsanalysen und einer Umstrukturierung der Dienstpläne.

Teilweise Ausnahmegenehmigungen erteilt

Laut Medienberichten (noch nicht offiziell bestätigt) hat IndiGo Ausnahmen von den neuen Ruhezeiten für Piloten erhalten, um den Flugbetrieb wieder zu stabilisieren. Die Regel, wonach Piloten keinen Urlaub mit dem wöchentlichen Ruhetag kombinieren dürfen, soll vorübergehend gelockert worden sein.

Die Pilotengewerkschaft zeigt sich empört und warnt: „Jede Lockerung untergräbt die Sicherheit der Passagiere.“

Versprechen an Kunden – und Wut in sozialen Medien

IndiGo kündigte an, alle Umbuchungen und Stornierungen zwischen dem 5. und 15. Dezember kostenfrei anzubieten. Außerdem sollen Hotelzimmer und Mahlzeiten für betroffene Fluggäste bereitgestellt werden.

Dennoch häufen sich Kritik und Frust in sozialen Netzwerken: Passagiere berichten von fehlender Information, langen Wartezeiten ohne Betreuung – und einer Airline, die nicht erreichbar sei.

Auch Singapurs Botschafter in Indien, Simon Wong, äußerte sich betroffen. Er sei „sprachlos“, da er selbst am Flughafen gestrandet sei und so die Hochzeit eines Mitarbeiters verpassen musste.

Flughäfen warnen: Flugstatus prüfen!

Die Flughäfen in Delhi, Mumbai und anderen Städten riefen Passagiere dringend dazu auf, vor der Abreise zum Flughafen den Flugstatus zu überprüfen.

IndiGo rechnet laut eigenen Angaben erst ab dem 10. Februar 2026 mit einer vollständigen Rückkehr zum Normalbetrieb. Bis dahin sollen ab dem 8. Dezember die Flugpläne reduziert werden, um weitere Ausfälle zu minimieren.

Fazit:

Indiens wichtigster Carrier stolpert über neue Arbeitszeitregelungen – auf dem Rücken tausender Passagiere. Die Frage bleibt: Wie konnte ein Unternehmen dieser Größe derart schlecht vorbereitet sein? Und: Wie viel Vertrauen verspielt eine Airline, die ausgerechnet in der Hauptsaison auf Tauchstation geht?

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