Es war der schönste Freitagabend ihres Lebens: Tausende Norwegerinnen und Norweger öffneten die Lotto-App, sahen sechsstellige Gewinnsummen – und begannen, innerlich schon das Arbeitsverhältnis zu kündigen, den Tesla zu konfigurieren und die Schwiegermutter in die Südsee umzubuchen. Doch dann kam die Ernüchterung. Und mit ihr ein simpler Rechenfehler.
Denn statt „multiplizieren mit dem Glück“, hieß es bei Norsk Tipping: Euro-Cents mal 100 = Kronen-Millionär – ups! Die Realität schlug zurück wie eine kalte Dusche bei minus 20 Grad.
Von der Villa zum IKEA-Billy – in 24 Stunden
Eine Dame berichtete, sie habe geglaubt, 1,2 Millionen Kronen gewonnen zu haben (etwa 95.000 Franken). Tatsächlich waren es wohl eher 12.000 – was für einen neuen Teppich reicht, aber nicht für den Umbau zur Seaview-Penthouse-Lodge. Tja, einmal kurz Millionärin auf Probe gewesen. Immerhin hat sie jetzt eine schöne Ausrede, um sich doch nicht um das neue Gäste-WC zu kümmern.
Norsk Tipping: Der Taschenrechner war wohl im Urlaub
Das staatliche Glücksspielunternehmen entschuldigte sich – und zwar so ausgiebig, dass gleich die Geschäftsführerin Tonje Sagstuen den Hut nahm. Ein Rechenfehler? „Mein Fehler“, sagte sie, „mehrfacher Systemfehler, volle Verantwortung, tut mir leid.“ Man stelle sich vor, der Bankberater hätte die Null auf dem Konto mit der Endsumme verwechselt. Kurz: Die falsche Taste gedrückt, ganze Existenzträume erzeugt – und wieder gelöscht.
Aber: Keine falschen Auszahlungen! Das beruhigt. Die Betroffenen durften also kostenlos träumen, was in Norwegen sonst extra berechnet wird.
Die Moral von der Rechenpanne
Der Vorfall zeigt, wie schnell aus Jackpot-Jubel bittere Kassenquittung wird. Zwischen „Millionengewinn“ und „Trostpreis“ liegen manchmal nur zwei Nachkommastellen – und ein Taschenrechner mit Orientierungsschwierigkeiten. Aber hey, immerhin gab’s keine verspäteten Zahlungen. Nur frühzeitige Enttäuschungen.
Was bleibt?
Norwegens Lottospieler haben eines gelernt: Glaub erst, dass du reich bist, wenn das Geld auf dem Konto liegt. Und selbst dann – lieber nochmal nachrechnen.
Vielleicht wird es ja nächstes Mal besser. Oder wenigstens korrekt.
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