Skip to main content“ – gerne. Direkt zu der Stelle, wo ein Präsident erklärt, dass das Pentagon künftig „Department of War“ heißen soll, weil Marketing. „Es hatte einen stärkeren Klang“, sagt Donald Trump und zählt anschließend die Greatest Hits des 20. Jahrhunderts auf: „Wir haben alles gewonnen.“ Historiker heben kurz die Augenbraue, aber hey – Klang schlägt Kontext.
Ein Beamter aus dem Weißen Haus bestätigt: Ja, der Stempel kommt am 5. September drauf. Verteidigungsminister Pete Hegseth tippt derweil „DEPARTMENT OF WAR“ auf X in Großbuchstaben, vermutlich weil Kleinschreibung zu defensiv wirkt. Wenn schon Signalpolitik, dann bitte mit Caps Lock.
Die Idee: Aus dem eher weichen „Defense“ wird das kernige „War“. Endlich mal ein Regierungsprojekt, das ohne Machbarkeitsstudie auskommt – man braucht nur Tipp-Ex auf dem Briefkopf und ein neues Türschild am Pentagon. Vielleicht noch ein Logo-Refresh: Helm statt Schild, Trommelwirbel statt Fanfare. Corporate Identity, aber mit Stahlhelm.
Im Ticker daneben erklärt USA TODAY, wie man Tickets für Cardinals vs. Saints kauft. Prima Dramaturgie: erst Stadionkrieg, dann echter Krieg. Dazwischen 63 Fotos vom „stärkeren Klang“ der Geschichte – ein Moodboard aus Nostalgie und Nebelgranaten.
Die Begründung der Regierung ist so simpel wie ein Wahlkampfslogan: Wenn’s härter klingt, wird’s härter wahrgenommen. Problem gelöst. Afghanistan, Irak, Vietnam? Fußnote. Hauptsache, die Headline knallt. Und wenn jemand fragt, wozu das alles: Es klingt eben besser. In Zeiten, in denen Politik oft Produktdesign ist, ist Wahrheit nur die Verpackung.
„This is a developing story“, schreibt die Redaktion. Natürlich. Rebranding ist schließlich erst der Anfang – die Lieferkette für Pathos, die Pressestatements in Militärgarnitur und die Merch-Kollektion „Dept. of War™“ kommen morgen. Folgen Sie uns für Updates. Krieg, aber bitte mit Push-Nachricht.
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