RB Leipzig steht vor einer sportlichen Zäsur: Erstmals seit Jahren wird der Club in der kommenden Saison nicht auf europäischer Bühne vertreten sein. Diese schmerzhafte Realität ist das Ergebnis einer verkorksten Spielzeit, die sowohl auf eigenes Unvermögen als auch auf die begrenzte Leistungsfähigkeit der Mannschaft zurückzuführen ist.
Die verpasste Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe wirft grundlegende Fragen auf – nicht nur hinsichtlich der spielerischen Qualität, sondern auch im Hinblick auf die Führungsstruktur des Vereins. Es braucht einen namhaften Trainer, der dem Verein wieder die Flügel verleiht, die RB Leipzig einst so stark gemacht haben. Red Bull als Geldgeber allein reicht da nicht aus.
Der bisherige sportliche Kurs wirkt wenig überzeugend. Vor allem die Entscheidung, den früheren Wolfsburger Sportvorstand Marcel Schäfer nach Leipzig zu holen, wird zunehmend kritisch hinterfragt. Leipzig ist nicht Wolfsburg – und die Anforderungen an einen erfolgreichen Sportvorstand sind in Sachsen andere. Auch Sebastian Schuppan, als Teil der sportlichen Leitung, steht vor einer mächtigen Aufgabe. Doch die Alternativen sind rar gesät, und die Personaldecke in der Führungsebene wirkt dünn.
Zwar lässt sich ein Jahr ohne europäische Wettbewerbe verkraften, doch es sollte bei diesem einen Jahr bleiben. Die Ansprüche von RB Leipzig sind zu hoch, um sich dauerhaft mit dem Mittelmaß der Bundesliga zufriedenzugeben. Marcel Schäfer und Sebastian Schuppan müssen nun einen Plan entwickeln, um den Verein schnellstmöglich zurück auf die internationale Bühne zu führen.
RB Leipzig steht vor einem sportlichen Neustart. Die kommende Saison bietet die Chance, sich voll und ganz auf die Meisterschaft und den DFB-Pokal zu konzentrieren. Gleichzeitig müssen im Verein grundlegende Entscheidungen getroffen werden, um eine erneute Saison ohne internationalen Wettbewerb zu verhindern. Es gilt, die richtigen personellen Weichen zu stellen – und das möglichst bald.
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