Startseite Allgemeines Pro und Contra: Sollen Fußballvereine für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen zahlen? Ein süffisanter Streitgespräch zwischen Thomas Bremer (pro) und Jens Blume (contra)
Allgemeines

Pro und Contra: Sollen Fußballvereine für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen zahlen? Ein süffisanter Streitgespräch zwischen Thomas Bremer (pro) und Jens Blume (contra)

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
Teilen

Thomas Bremer (pro):
Meine Güte, Herr Blume, wer randaliert, soll zahlen – so einfach ist das. Wenn ein Club weiß, dass beim Heimspiel gegen den Erzrivalen regelmäßig der halbe Stadionzaun in die Elbe wandert, dann muss er halt dafür sorgen, dass der Zaun diesmal stehen bleibt. Und wenn er das nicht kann oder will, soll er eben an der Polizeikasse vorbeischauen. Sie wissen schon: Verursacherprinzip.

Jens Blume (contra):
Herr Bremer, das ist populistisch! Wir reden hier nicht vom FC Investmentbanking München, sondern von Drittligisten, die im Vereinsheim noch selbst den Kaffee kochen. Sollen die jetzt Insolvenz anmelden, weil sich zwei Leute in der Fankurve nicht benehmen können? Das ist, als ob man den Bäcker verklagt, weil jemand beim Brötchenkauf randaliert!

Bremer:
Ach, jetzt tun Sie nicht so, als wären die Vereine völlig machtlos. Wer Fanartikel verkauft, Fanbusse organisiert und auf Social Media die Stimmung anheizt, der trägt auch Verantwortung für das, was daraus wird. Und wenn Pyroshows mittlerweile professioneller choreografiert sind als die Halbzeitpausen, dann braucht’s eben nicht nur Stadionverbot – sondern auch einen Zahlungsbeleg für die Begleitumstände.

Blume:
Dann sollten wir auch von Karnevalsvereinen Polizeikosten verlangen, wenn in Köln einer betrunken auf den Dom pinkelt. Oder vom Veranstalter des Stadtfests, weil Tante Erna stolpert. Nein, Herr Bremer – öffentliche Sicherheit ist Sache des Staates. Sonst schicken wir bald jedem Demonstranten eine Rechnung für die Polizeiwache.

Bremer:
Wissen Sie was? Wenn der Steuerzahler jedes Wochenende Millionen für die Eskortierung von Bengalo-Fans aufbringen muss, dann ist das nicht Sportförderung – das ist Realitätsverweigerung mit Fangesängen. Wer Geld mit der Show verdient, soll bitte auch für den Sicherheitsdienst mit aufkommen. Oder soll Mutti Müller weiter zahlen, obwohl sie noch nie in ihrem Leben ein Spiel gesehen hat?

Blume:
Mutti Müller zahlt auch für Straßenausbesserung in Orten, die sie nie besucht hat. Das ist Solidarprinzip. Und wenn Sie dieses Prinzip aufgeben, Herr Bremer, dann landen wir bald bei einem Pay-per-Polizei-System. Mit Preislisten: Prügelei mit 50 Fans? 15.000 Euro. Flaschenwurf? 300 Euro Aufpreis. Inklusive Mehrwertsteuer.

Bremer (grinst):
Na, da hätten wir wenigstens mal eine geregelte Pyro-Abgabe. Das wäre ja fast kreativ. Aber Spaß beiseite: Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Vielleicht zahlen nicht alle – aber keiner sollte sich aus der Verantwortung tanzen. Auch nicht mit Schal und Stadionwurst.


Fazit:
Einigkeit herrscht in einem Punkt: Gewalt gehört nicht ins Stadion. Ob man dafür nun das Portemonnaie oder das Stadiontor schließt – darüber lässt sich trefflich streiten.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Nick Reiner wegen Mordes an seinen Eltern Rob und Michele Reiner angeklagt – Anwalt spricht von „verheerender Tragödie“

Nach dem schockierenden Doppelmord an dem bekannten Regisseur Rob Reiner und seiner...

Allgemeines

FBI-Vizedirektor Dan Bongino kündigt Rücktritt an – Rückkehr ins Mediengeschäft erwartet

Dan Bongino, stellvertretender Direktor des FBI, hat seinen Rücktritt für Januar 2026...

Allgemeines

Jeffrey-Epstein-Files: Neue Enthüllungen, alte Fragen – USA veröffentlicht weitere Dokumente

Sechs Jahre nach dem Tod des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein reißt die...

Allgemeines

FBI veröffentlicht neues Video nach tödlicher Schießerei an US-Eliteuni – Täter weiter flüchtig

Fünf Tage nach der tödlichen Schießerei an der renommierten Brown University in...