Ein paar Klicks am Smartphone, ein kurzes Feedback zur App – und dafür schnelles Geld kassieren? Was auf den ersten Blick nach einem harmlosen Nebenverdienst klingt, entpuppt sich immer häufiger als durchdachte Betrugsmasche. Die Polizei warnt aktuell eindringlich vor unseriösen Jobangeboten, die angeblich das Testen von Apps vergüten. Dahinter stecken Kriminelle, die die gutgläubigen Tester zu Komplizen illegaler Finanzgeschäfte machen.
Persönliche Daten im Visier – und eine perfide Täuschung
Ob in sozialen Medien, Online-Jobbörsen oder sogar in Kleinanzeigenportalen – immer wieder tauchen Anzeigen auf, die versprechen: „Teste Banking-Apps, gib Feedback und verdiene bis zu 500 Euro pro Woche.“
Was seriös klingt, ist in Wahrheit ein Köder.
Sobald Interessierte sich melden, fordern die Täter persönliche Daten – Ausweiskopien, Kontaktdaten oder gar ein Video zur Identitätsbestätigung. Damit verschaffen sich die Kriminellen Zugang zu echten Identitäten, die sie anschließend nutzen, um in fremdem Namen Bankkonten zu eröffnen oder Geldwäsche zu betreiben.
Der Trick mit den angeblichen „Banking-App-Tests“
Besonders gefährlich ist die Variante, bei der Bewerber gebeten werden, eine vermeintliche App einer Onlinebank zu testen.
Sie sollen dazu ein Konto eröffnen und angeblich Transaktionen prüfen oder Sicherheitsfunktionen bewerten. In Wahrheit aber handelt es sich um ein echtes Bankkonto, das auf den Namen des vermeintlichen Testers läuft – und das später für kriminelle Geldtransfers missbraucht wird.
So werden harmlose „App-Tester“ unbewusst zu Finanzagenten in einem Geldwäschesystem – und damit selbst strafrechtlich relevant.
Polizei ermittelt auch gegen die „App-Tester“
Was viele Betroffene nicht wissen: Wer ein Konto eröffnet oder seine Daten für solche Zwecke hergibt, macht sich strafbar, auch wenn er selbst betrogen wurde.
Die Polizei ermittelt dann nicht nur gegen die Hintermänner, sondern auch gegen jene, deren Namen und Konten für illegale Geschäfte genutzt wurden.
Polizeisprecher warnen:
„Wer leicht verdientes Geld für einfache Aufgaben versprochen bekommt, sollte skeptisch sein. In der Regel geht es den Tätern nur um Identitätsdiebstahl oder Geldwäsche.“
So schützen Sie sich – Tipps der Polizei
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Misstrauen bei zu guten Angeboten: Wenn einfache Tätigkeiten plötzlich mit hohen Provisionen locken, steckt meist Betrug dahinter.
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Keine sensiblen Daten weitergeben: Senden Sie keine Ausweiskopien, Bankdaten oder Videos zur Identifizierung an unbekannte Auftraggeber.
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Keine App außerhalb offizieller Stores installieren: Links in E-Mails oder Chat-Nachrichten können zu manipulierten Fake-Apps führen.
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Kontoeröffnung nie im Auftrag Dritter: Kein seriöses Unternehmen verlangt, dass Sie Konten eröffnen oder Finanztransaktionen testen.
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Verdächtige Angebote melden: Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle oder die Verbraucherzentrale entgegen.
Fazit
Was als harmloser Nebenjob beginnt, kann schnell zu einem Betrugsdelikt mit strafrechtlichen Folgen werden. Die Täter agieren professionell, mit gefälschten Webseiten, vermeintlichen Firmenadressen und überzeugenden E-Mail-Signaturen.
Die Polizei rät daher: Vorsicht bei vermeintlichen App-Tester-Angeboten – denn wer hier „mitmacht“, testet im schlimmsten Fall nicht eine App, sondern die eigenen Grenzen zur Strafbarkeit.
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