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Polen überrascht mit grünem Strom: Sonne schlägt Kohle – knapp, aber offiziell!

Fotografie_Reimann (CC0), Pixabay
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Breaking News aus dem Land der Kohlenkraftwerke und Kielbasa: Polen hat es getan! Zum ersten Mal in seiner energiegeladenen Geschichte hat das Land mehr Strom aus erneuerbaren Energien produziert als aus Kohle – und das ganz ohne göttliches Eingreifen oder Magie, sondern schlicht durch Sonne, Wind und wahrscheinlich eine Prise Sturheit.

Im Juni knackten die grünen Stromquellen die magische Grenze: 44,1 % des polnischen Stroms kamen aus Erneuerbaren, während Kohle mit 43,7 % schmollend auf Platz zwei landete. Gas schnappte sich den mickrigen Rest, wahrscheinlich mit einem Achselzucken.

Die Daten stammen vom Forum Energii, einem Energieforschungsinstitut aus Warschau, das offenbar gute Beziehungen zum Stromzähler hat – oder zumindest zum Netzbetreiber.

Donald Tusk: Der grüne Zauberer von Warschau

Premierminister Donald Tusk, wirtschaftsliberal mit einem Schuss „Wir schaffen das“-Mentalität, hat sich vorgenommen, die Liebe seines Landes zur Kohle etwas abzukühlen. Stattdessen setzt er auf Windparks, Solarzellen und – Trommelwirbel – das erste polnische Atomkraftwerk, geplant für 2036. (Wir hoffen, es kommt pünktlicher als die Berliner Flughafen-Baustelle.)

Diese Woche hat Tusk übrigens auch gleich mal 5.000 Kilometer Hochspannungsleitungen bewilligt. Kostenpunkt: 10,8 Milliarden Zloty. Oder wie es in EU-Sprech heißt: „Ein angemessenes Sümmchen aus dem CoV-Wiederaufbaufonds“.

Polen liebt seine Kohle – noch

Natürlich wäre es kein echter Fortschritt ohne ein „aber“: Polen ist weiterhin das kohleverliebteste Land der EU. 2024 stammten immer noch satte 60 % des Stroms aus fossilen Brennstoffen. Aber hey, jeder Entzug beginnt mit dem ersten Schritt – und der hieß diesmal erneuerbare Energie überholt Kohle. Wenn auch nur mit einem knappen Fotofinish.

Und Brüssel? Gibt wieder Geld

Nach einem langen Streit mit der PiS über Demokratie, Gerichte und „Was ist eigentlich Rechtsstaatlichkeit?“ hat die EU wieder den Geldhahn aufgedreht – Tusks proeuropäische Koalition sei Dank. Jetzt fließt das Geld für Stromleitungen, Windräder und wahrscheinlich auch ein paar sehr grüne PowerPoint-Präsentationen.


Fazit: Polen entdeckt den Ökostrom – und das ohne seine Seele zu verlieren. Noch hängt die Nation am Kohlenstaub, aber Wind und Sonne blasen kräftig dagegen. Und wer weiß: Vielleicht sagt man in ein paar Jahren in Warschau statt „Schwarz wie Kohle“ einfach „Grün wie die Zukunft“.


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