Am Buß- und Bettag in Rosas Salon: „Verlust und Erwartung“ ‒ Podiumsdiskussion mit Egon Krenz
über den dritten Teil seiner Lebenserinnerungen Ort und Zeit: Mittwoch, 19. November 2025, 11‒13 Uhr,
Naumanns Tanzlokal im Felsenkeller, Karl-Heine-Straße 32,
04229 Leipzig.
Begrüßung: Dr. Volker Külow. Moderation: Christian Annecke
und Alexander Schmidt
„Ich frage mich manchmal, woran es liegt, dass intelligente Menschen
nach Jahrzehnten staatlicher Einheit noch immer ein DDR-Bild aus den
Hochzeiten des Kalten Krieges pflegen. Ist das vorsätzliche Boshaftigkeit
oder Unwillen von der Art, wie sie dem ersten Bundeskanzler nachge-
sagt wurde? Konrad Adenauer soll, wenn er mit dem Zug nach Westber-
lin reiste, an der Grenze stets die Vorhänge zugezogen haben, um die
,asiatische Steppe‘ nicht zu sehen. Für ihn begann hinter der Elbe Sibi-
rien.“ (E. K.)
Mit „Verlust und Erwartung“ liegt nun der abschließende Band der Me-
moirenreihe von Egon Krenz vor. Im Zentrum steht der Herbst 1989,
jener Moment, in dem der Autor als Nachfolger Erich Honeckers für 50
Tage die Führung von Partei und Staat übernahm – um wenig später
selbst aus Amt, Wohnung und Geschichte gedrängt zu werden. Er
reflektiert diese auch für andere Ostdeutsche sehr komplizierte Zeit und
bleibt dabei der politische Mensch, der er immer war. Er ist ein
einzigartiger und glaubwürdiger Zeitzeuge deutscher Zweistaatlichkeit.
Seine Memoiren offenbaren darüber hinaus die letzten Geheimnisse der
DDR, die nur er noch kennt.
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