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Pläne von Hegseth und Collins zur Kürzung von Veteranengesundheitsleistungen alarmieren Veteranen und ihre Unterstützer

aitoff (CC0), Pixabay
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Die Ankündigung von Pete Hegseth und Doug Collins, nominiert von Präsident-elect Donald Trump für die Posten des Verteidigungsministers und des Veterans Affairs (VA) Ministers, hat bei Veteranenorganisationen und Militärangehörigen Besorgnis ausgelöst. Beide haben in der Vergangenheit für eine drastische Einschränkung der Gesundheitsversorgung von Veteranen und für mehr Privatisierung plädiert – ein Ansatz, der laut Kritikern dazu führen könnte, dass viele Veteranen den Zugang zu medizinischer Versorgung verlieren.

Ein alter Streit neu entfacht
Die Debatte über die Gesundheitsversorgung von Veteranen ist nicht neu, doch die Ansichten von Hegseth und Collins könnten diese in eine neue, möglicherweise gefährliche Richtung lenken. Hegseth, ein ehemaliger Fox-News-Kommentator, hat sich wiederholt für eine stärkere Einbindung des privaten Gesundheitssektors ausgesprochen, sodass Veteranen „frei wählen können, wo sie sich behandeln lassen“. Allerdings kritisieren Experten, dass dieser Ansatz in Wirklichkeit die VA untergraben und schließlich privatisieren könnte.

Doug Collins, Trumps Wahl für das Amt des VA-Ministers, hat ähnliche Ansichten vertreten. Er erklärte kürzlich, dass Veteranen, die ihre früheren Ärzte aufsuchen möchten, dazu ermutigt werden sollten. Kritiker befürchten jedoch, dass diese „freie Wahl“ in der Praxis zu schlechteren Leistungen und höheren Kosten führen könnte, da private Anbieter oft weniger Erfahrung mit den komplexen Bedürfnissen von Veteranen haben.

Ein „Trojanisches Pferd“ für die Privatisierung
Ehemalige und aktive Unterstützer der VA warnen davor, dass die vorgeschlagene Privatisierung ein „trojanisches Pferd“ ist, das die Leistungen für Veteranen systematisch abbauen könnte. Der ehemalige VA-Minister Dr. David Shulkin, der unter Barack Obama und Trump diente, erklärte, dass die von Hegseth propagierte Strategie „Milliarden pro Jahr kosten und das System bankrott machen“ würde.

„Hegseth wollte nie in die Details des Budgets oder der praktischen Umsetzung eintauchen“, schrieb Shulkin in seinen Memoiren. „Er bevorzugte es, in Fernsehinterviews einfache Schlagworte zu verwenden.“

Veteranenorganisationen und Experten wie Amy McGrath, eine ehemalige Marinepilotin, warnen davor, dass ein privatisierter Ansatz nicht zwangsläufig kosteneffizienter ist. „Gesundheitsversorgung ist teuer, egal wie man sie organisiert“, sagte McGrath. Sie befürchtet außerdem, dass die Qualität der Versorgung sinken könnte, wenn Gewinne über das Wohl der Veteranen gestellt werden.

Einschränkungen bei der VA-Versorgung
Hegseth hat als ehemaliger CEO der Organisation Concerned Veterans for America (CVA), die von den konservativen Koch-Brüdern unterstützt wird, dafür plädiert, die VA-Versorgung ausschließlich auf Veteranen mit dienstbedingten Verletzungen zu beschränken. Dies würde laut Kritikern einen Großteil der Veteranen von der Gesundheitsversorgung ausschließen, was viele Organisationen als respektlos gegenüber jenen betrachten, die gedient haben.

„Veteranen haben unser Land verteidigt und ihr Leben riskiert“, sagte Max Rose, ein ehemaliger Kongressabgeordneter und Veteran. „Sie dann als potenzielle ‚Ausnutzer‘ des Gesundheitssystems darzustellen, ist eine Beleidigung.“

Mehr Fragen als Antworten
Während Hegseth behauptet, er wolle nur „den Dollar dem Veteranen folgen lassen“, stellen viele infrage, ob dieser Ansatz praktikabel ist. Kate Kuzminski vom Center for a New American Security betont, dass das VA-System besonders in der Behandlung komplexer Fälle wie PTSD, Prothesen oder chemischen Expositionen herausragend ist. Diese Expertise könnte in einem privaten Gesundheitssystem verloren gehen, das oft weniger auf die einzigartigen Bedürfnisse von Veteranen spezialisiert ist.

Zukunft der Veteranenversorgung auf der Kippe
Die Nominierung von Hegseth und Collins könnte weitreichende Auswirkungen auf das Gesundheitssystem für Militärangehörige und Veteranen haben. Kritiker fordern, dass bestehende Probleme im VA-System verbessert werden, anstatt es zu demontieren. „Die Lösung besteht darin, das System auszubauen, nicht es zu zerstören“, sagte Rose.

Während Hegseths Pläne weiter diskutiert werden, hoffen Veteranenorganisationen, dass er bei den Bestätigungsanhörungen des Senats seine Ansichten klarer darlegt – und möglicherweise überdenkt. Wie Shulkin abschließend bemerkte: „Ein guter Führer muss in der Lage sein, seine Meinungen zu ändern, wenn die Realität dies erfordert.“

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