Die britische Restaurantkette Pizza Hut UK steht erneut unter massivem Druck: Nach der Insolvenz des Betreibers DC London Pie Limited sollen 68 Restaurants und 11 Lieferstandorte geschlossen werden, wodurch 1.210 Arbeitsplätze verloren gehen. Damit trifft die Fast-Food-Kette nur wenige Monate nach einem vorangegangenen Insolvenzantrag erneut ein schwerer Rückschlag.
Insolvenz von DC London Pie Limited
Das Unternehmen DC London Pie Limited, das die britischen Pizza-Hut-Restaurants betreibt, hat am Montag das Beratungsunternehmen FTI Consulting als Insolvenzverwalter eingesetzt.
DC London Pie hatte die britischen Filialen von Pizza Hut erst im Januar dieses Jahres aus der Insolvenz heraus übernommen – in der Hoffnung, das angeschlagene Geschäft wiederzubeleben.
Neben dem Betrieb der britischen Restaurants besitzt DC London Pie auch Pizza-Hut-Franchises in Schweden und Dänemark. Doch die schwierige wirtschaftliche Lage, gestiegene Betriebskosten und ein verändertes Konsumverhalten setzten das Unternehmen weiter unter Druck.
Rettung von 64 Standorten durch Yum! Brands
Trotz der Schließungen gibt es einen Hoffnungsschimmer: Der weltweite Mutterkonzern Yum! Brands, zu dem auch KFC und Taco Bell gehören, hat sich bereit erklärt, 64 Pizza-Hut-Restaurants in Großbritannien zu übernehmen. Dadurch können 1.276 Arbeitsplätze gesichert werden.
In einer Stellungnahme erklärte ein Unternehmenssprecher von Pizza Hut UK:
„Wir freuen uns, den Fortbestand von 64 Standorten zu sichern, um das Gästeerlebnis aufrechtzuerhalten und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu schützen.“
Auch Nicolas Burquier, Geschäftsführer von Pizza Hut Europe und Canada, betonte, dass die Übernahme gezielt erfolge, um den Betrieb zu stabilisieren und die Beschäftigten in der Übergangsphase zu unterstützen:
„Diese gezielte Akquisition soll das Gästeerlebnis sichern und, wo immer möglich, Arbeitsplätze erhalten. Unsere unmittelbare Priorität liegt nun auf der betrieblichen Kontinuität in den übernommenen Restaurants und der Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen.“
Ein Symbol für den Wandel in der Gastronomiebranche
Pizza Hut ist in Großbritannien seit Jahrzehnten für sein familienfreundliches Konzept und das bekannte Salatbuffet bekannt. Doch die Restaurantkette hat in den letzten Jahren zunehmend Schwierigkeiten gehabt, mit der Konkurrenz und den veränderten Essgewohnheiten der Verbraucher mitzuhalten.
Schon vor weniger als einem Jahr war das Unternehmen in Großbritannien in die Insolvenz geraten. Die erneute Pleite zeigt, wie schwer es klassische Gastronomieketten derzeit haben – insbesondere in einem Umfeld steigender Lebensmittelpreise, Energiekosten und Mieten.
Zukunft bleibt ungewiss
Während 64 Standorte vorerst fortbestehen, ist unklar, ob Pizza Hut UK langfristig wieder auf stabilen Kurs gebracht werden kann. Branchenanalysten sehen die Schließungen als Teil eines notwendigen Restrukturierungsprozesses, um das Geschäft profitabler und an die aktuelle Marktsituation angepasst weiterzuführen.
Für die betroffenen Beschäftigten der 68 geschlossenen Filialen bedeutet die Entwicklung jedoch den Verlust ihres Arbeitsplatzes – und für viele Stammkundinnen und -kunden den Abschied von einem vertrauten Treffpunkt.
Trotz der schwierigen Lage betont die Unternehmensleitung, man wolle sich nun auf die verbleibenden Restaurants konzentrieren, um den Markenwert von Pizza Hut in Großbritannien langfristig zu erhalten.
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