Mit seiner Ankündigung, Strafzölle auf Medikamente aus dem Ausland zu erheben, hat Donald Trump erneut die Debatte über Amerikas Abhängigkeit von China angeheizt – diesmal im besonders sensiblen Bereich der Arzneimittelversorgung. Besonders deutlich zeigt sich das am Beispiel von Amoxicillin, einem weitverbreiteten Antibiotikum: Nur eine einzige Firma produziert es noch in den USA, während 80 % der nötigen Grundstoffe aus China kommen.
Experten schlagen Alarm: Ein Handelskonflikt mit Peking könnte schwerwiegende Folgen für die amerikanische Gesundheitsversorgung haben. Schon jetzt stammen laut offiziellen Daten über 90 % des Ibuprofen-Imports und 73 % des Paracetamols aus China. Der Unternehmer Rick Jackson, Eigentümer der letzten Amoxicillin-Fabrik in den USA, warnt: „Ein Lieferstopp aus China wäre katastrophal.“
Der Fall steht exemplarisch für ein strukturelles Problem: In den letzten Jahrzehnten wurde die Wirkstoffproduktion wegen niedriger Kosten nach Asien ausgelagert. China und Indien kontrollieren gemeinsam über 80 % der weltweiten Herstellung sogenannter API (aktive pharmazeutische Wirkstoffe). Selbst Indiens Medikamentenindustrie bezieht über 70 % ihrer Rohstoffe aus China.
Während Trump mit Zöllen nun gegensteuern will, sind Fachleute skeptisch. Für Generika, die oft nur minimale Gewinnmargen bieten, lohne sich die Produktion in den USA kaum – auch nicht bei erhobenen Zöllen. Im Gegenteil: Steigende Preise und neue Lieferengpässe könnten die Folge sein.
Ein Hoffnungsschimmer liegt in der neu erwachten politischen Aufmerksamkeit. Die Covid-19-Pandemie hatte bereits gezeigt, wie verletzlich globale Lieferketten sind. Doch Investitionen in eigene Produktionsstandorte sind teuer, komplex – und brauchen Jahre.
Derzeit bleibt die USA also weiterhin abhängig von chinesischen Lieferungen – und das in einem Bereich, in dem es nicht um Konsumgüter geht, sondern um Menschenleben. Denn wie ein Experte drastisch zusammenfasst: „Wenn der Ketchup fehlt, ist das ärgerlich. Wenn das Krebsmedikament fehlt, wird es tödlich.“
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