Die USA geben jährlich rund 850 Milliarden Dollar für ihr Militär aus – doch wohin genau das Geld fließt, bleibt oft ein Rätsel. Der Verteidigungsetat ist durchzogen von Rechnungsfehlern, überteuerten Verträgen und einem Buchhaltungssystem, das in den letzten sieben Jahren keinen einzigen Test bestanden hat. Nun gerät das Thema erneut in den Fokus: Elon Musk, dessen Unternehmen Milliardenaufträge vom Pentagon erhalten, könnte in einer neuen Trump-Administration eine noch größere Rolle spielen. Kritiker fürchten Interessenkonflikte und mangelnde Transparenz.
Trump will sparen, Hegseth will ausbauen
Ex-Präsident Donald Trump brachte kürzlich eine radikale Idee ins Spiel: Die Verteidigungsausgaben halbieren – aber erst, wenn sich die Lage mit Russland und China „beruhigt“. Das steht im starken Gegensatz zu Verteidigungsminister Pete Hegseth, der am selben Tag betonte, dass „niemand testen sollte, wie weit Amerikas Bereitschaft zur nationalen Sicherheit reicht“.
Pentagon-Buchhaltung: Ein Fass ohne Boden
Das Pentagon gilt als finanzielles Chaos-Labyrinth. Seit Jahrzehnten wird es von Preiswucher und ineffizienten Strukturen geplagt. Lockheed Martin musste gerade eine 30-Millionen-Dollar-Strafe zahlen, weil es die Regierung über Jahre hinweg abgezockt hatte. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs:
- Haliburton verlangte 16 Millionen Dollar extra für die Verpflegung eines Stützpunkts in Kuwait.
- 149.000 Dollar wurden für Seifenspender ausgegeben.
- 14.000 Dollar kostete ein einzelner Toilettensitz.
Musk und die Milliarden-Deals
Elon Musk ist mit seinen Firmen SpaceX und Starlink längst ein fester Bestandteil der US-Verteidigungsstrategie. Milliarden fließen in seine Projekte – doch welche Verträge genau existieren, bleibt oft geheim, da viele Dokumente als „classified“ gelten. Kritiker befürchten, dass Musk durch seine Nähe zur Regierung noch mehr finanzielle Vorteile für sich herausholen könnte.
Ein besonders pikantes Detail: Die US-Regierung entfernte kürzlich klammheimlich den Namen Tesla von einem 400-Millionen-Dollar-Vertrag für gepanzerte Fahrzeuge, nachdem Journalisten darauf aufmerksam geworden waren.
Die große Frage: Wer überwacht das Geld?
Eigentlich soll das Pentagon Office of Inspector General (OIG) solche Missstände aufdecken – doch Trump feuerte kürzlich den obersten Rechnungsprüfer Robert Storch sowie 16 weitere Kontrollinspekteure. Die vakanten Posten könnte er nun mit loyalen Kandidaten besetzen, was die Befürchtungen um fehlende Kontrolle noch verstärkt.
Kann das Pentagon jemals seine Finanzen in den Griff bekommen?
Hegseth verspricht, dass das Pentagon bis 2028 endlich eine erfolgreiche Buchprüfung bestehen wird. Doch Experten sind skeptisch: Moderne Finanzsysteme müssten bis 2026 stehen, und deren Entwicklung könnte weitere Milliarden verschlingen.
Letztlich bleibt die Frage: Kann die US-Regierung ein 850-Milliarden-Dollar-Budget wirklich transparent verwalten? Oder werden am Ende wieder nur überteuerte Toilettensitze und undurchsichtige Musk-Deals übrigbleiben?
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