Ach, die Deutsche Bank. Einst Symbol deutscher Finanzkraft, heute regelmäßig Gaststar in Gerichtssälen mit dem Lieblingssatz: „Wir weisen die Vorwürfe entschieden zurück.“ Dieses Mal steht ein ehemaliger Investmentbanker mit einer Forderung vor der Tür, die selbst im Frankfurter Bankenviertel für nervöses Krawattenzupfen sorgen dürfte: 152 Millionen Euro – quasi Schmerzensgeld in Black-Amex-Größe.
Der Grund? Ein Berufsschaden durch italienische Justizromantik in Sachen Bilanzkosmetik bei der skandalumrankten Banca Monte dei Paschi di Siena. Damals half man offenbar ein wenig kreativ bei den Zahlen – man könnte sagen, Excel wurde nicht nur benutzt, sondern emotional interpretiert.
Und nun will der Banker entschädigt werden – schließlich ist sein Lebenslauf jetzt so verbrannt, dass selbst die Hölle sagt: „Nee, das ist uns zu heiß.“ Seine Karriere? Laut eigener Aussage schwer beschädigt. Die Deutsche Bank? Hält dagegen, nennt die Forderung „unbegründet“ und plant, wie üblich, eine juristische Vollbremsung mit PowerPoint-Folie 97: Wir sind uns keiner Schuld bewusst.
Besonders schön: Es steht schon die nächste Klage eines Ex-Mitarbeiters in den Startlöchern. Offenbar gibt es bald ein ganzes Spin-off „Suits: Frankfurt“, bei dem nicht verhandelt wird, ob die Deutsche Bank verklagt wird, sondern nur noch wie viel.
Der eigentliche Skandal? Offenbar hat niemand versucht, die Geschichte als Netflix-Serie zu verkaufen. Arbeitstitel:
„Der Banker, der zu viel klagte – oder: Wie ich lernte, den Bonus zu lieben“
Wir bleiben dran. Denn bei der Deutschen Bank weiß man nie: Wird’s ein Gerichtsurteil oder nur ein weiterer Eintrag in der Kategorie Wirtschaftskrimi mit Tradition.
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