Ein Hauch von Hollywood unter Fresken und Gebeten
Rom – Zwei Stunden zuvor
In einem seltenen Treffen zwischen Kirche und Kino hat Papst Leo XIV. zahlreiche internationale Filmstars empfangen – darunter Cate Blanchett, Viggo Mortensen, Monica Bellucci und Spike Lee. Unter den prachtvollen Fresken der Sala Clementina im Vatikan lobte der Papst die Macht des Films als Werkzeug der Hoffnung und Fantasie.
„Ihr seid Pilger der Vorstellungskraft“, sagte Papst Leo. „Bringt Hoffnung, wo sie fehlt.“
Das Treffen diente nicht nur als kulturelle Brücke, sondern auch als Signal: Die katholische Kirche unter Papst Leo XIV., dem ersten nordamerikanischen Pontifex, sucht aktiv den Dialog mit Kunst und Gesellschaft.
Ein starkes Zeichen für das Kino
In seiner Rede – auf Italienisch gehalten – würdigte Papst Leo die Kraft des Kinos, nicht nur zu unterhalten, sondern auch zu bilden. Er mahnte aber auch, sich den dunklen Seiten der Welt nicht zu verschließen:
„Gute Filme beuten Leid nicht aus – sie erkennen es an und setzen sich damit auseinander. Gewalt, Armut, Flucht, Einsamkeit, Sucht und vergessene Kriege – das sind Geschichten, die erzählt werden müssen.“
Diese Worte stießen bei den Anwesenden auf großen Applaus – besonders, als Leo auch die oft übersehenen „stillen Helden hinter den Kulissen“ würdigte: Lichttechniker, Maskenbildner, Drehbuchautoren und viele mehr.
Staraufgebot im Vatikan
Neben Blanchett und Mortensen waren auch Chris Pine, Gus Van Sant („Milk“, „Good Will Hunting“) sowie italienische Größen wie Gianni Amelio und Giuseppe Tornatore („Cinema Paradiso“) zu Gast. Auch Regisseur Spike Lee war dabei – und brachte ein besonderes Geschenk mit: Ein Trikot der New York Knicks mit der Nummer 14 und dem Aufdruck „Pope Leo“.
Eine neue Papst-Ära?
Während Papst Franziskus durch spontane Aussagen und symbolträchtige Gesten auffiel, wirkt Leo XIV. bislang zurückhaltender. Dieses Treffen mit Filmgrößen scheint der Versuch, eigene Akzente zu setzen – sanft, aber sichtbar.
Sorge um das Kino
Papst Leo nutzte die Gelegenheit, um sich für das Kino auszusprechen – insbesondere in Zeiten rückläufiger Besucherzahlen und wirtschaftlicher Schwierigkeiten:
„Viele sagen, das Kino sei in Gefahr. Aber ich fordere Institutionen auf, es nicht aufzugeben. Es ist das schlagende Herz vieler Gemeinschaften.“
Er sprach sich gegen Kinoschließungen aus und hob die soziale und kulturelle Bedeutung des Films hervor.
Persönliche Begegnungen
Nach seiner 15-minütigen Ansprache und einem Segen begrüßte der Papst jeden Einzelnen der Gäste persönlich. Blanchett überreichte ihm ein geflochtenes Armband als Zeichen der Solidarität mit Geflüchteten – ein Verweis auf ihr Engagement beim UNHCR.
„Er hat uns motiviert, unsere Arbeit weiterzuführen und Menschen zu inspirieren“, sagte sie später.
Und welche Filme liebt Papst Leo?
Laut Vatikan zählen zu seinen Lieblingsfilmen:
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The Sound of Music (1965)
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Ist das Leben nicht schön?
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Das Leben ist schön von Roberto Benigni
Keiner der anwesenden Regisseure fand sich jedoch auf dieser Liste.
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