Der US-amerikanische KI-Pionier OpenAI, Entwickler von ChatGPT, hat schwere Vorwürfe gegen chinesische Konkurrenten erhoben. Laut OpenAI nutzen Unternehmen wie DeepSeek die Forschung und Modelle führender US-Firmen, um eigene KI-Systeme schneller und kostengünstiger zu entwickeln.
Besonders brisant: Microsoft, einer der größten Investoren von OpenAI, untersucht derzeit, ob OpenAI-Daten unerlaubt verwendet wurden. Die Anschuldigungen haben nicht nur wirtschaftliche, sondern auch nationale Sicherheitsimplikationen – das Weiße Haus hat bereits eine Prüfung eingeleitet.
DeepSeek: Chinas neuer Herausforderer für ChatGPT
Die Vorwürfe richten sich vor allem gegen DeepSeek, eine chinesische KI-Anwendung, die sich in kürzester Zeit als ernsthafte Konkurrenz zu ChatGPT etabliert hat – und das offenbar zu einem Bruchteil der Kosten.
Laut David Sacks, dem kürzlich ernannten „AI- und Krypto-Zar“ der US-Regierung, gibt es „substantielle Hinweise“, dass DeepSeek durch eine Technik namens „Knowledge Distillation“ OpenAIs Modelle extrahiert und für die eigene Entwicklung genutzt hat.
„Unsere führenden KI-Unternehmen müssen Maßnahmen ergreifen, um Knowledge Distillation zu verhindern – sonst könnten solche Nachahmer-Modelle weiter an Boden gewinnen.“
– David Sacks, Weißes Haus
OpenAI erklärte in einem offiziellen Statement, dass chinesische und andere Unternehmen kontinuierlich versuchen, das Wissen führender US-KI-Firmen zu destillieren.
US-Regierung prüft nationale Sicherheitsrisiken
Das Weiße Haus betrachtet die Entwicklung mit wachsender Sorge. Die Sprecherin Karoline Leavitt bestätigte, dass der Nationale Sicherheitsrat bereits eine Prüfung möglicher Risiken eingeleitet hat.
Präsident Donald Trump äußerte sich ebenfalls zu dem Thema und bezeichnete DeepSeek als „Weckruf für die US-Tech-Branche“.
Besonders sensibel ist die Lage auch für das US-Militär:
🔹 Die US-Navy hat die Nutzung der DeepSeek-App für ihr Personal verboten – Grund seien mögliche Sicherheits- und Ethikprobleme.
🔹 In internen Memos wurden Bedenken über die Datensicherheit und die Speicherung sensibler Informationen auf chinesischen Servern geäußert.
DeepSeek unter Cyberangriffen – China kontert Vorwürfe
Während in den USA Vorwürfe laut werden, berichtet DeepSeek von massiven Cyberangriffen. Das Unternehmen teilte mit, dass es gezwungen sei, Neuregistrierungen zeitweise einzuschränken, um auf „groß angelegte, bösartige Angriffe“ zu reagieren.
Chinesische Staatsmedien, darunter CCTV, behaupten, DeepSeek sei in den letzten Wochen mehrfach Ziel von Cyberattacken gewesen, die in ihrer Intensität zugenommen hätten.
Peking wies die US-Vorwürfe eines möglichen Datenklaus zurück. Experten betonen, dass die tatsächlichen Ursprünge von DeepSeeks Technologie noch unklar sind und erst weitere Analysen zeigen werden, ob es wirklich auf OpenAI-Technologie basiert.
Fazit: KI-Wettlauf zwischen den USA und China spitzt sich zu
Die rasante Entwicklung von DeepSeek hat den US-Technologiesektor erschüttert. Noch vor wenigen Wochen galt es als sicher, dass die USA einen deutlichen Vorsprung im KI-Wettlauf hatten – insbesondere aufgrund von Exportbeschränkungen für Hochleistungs-Chips nach China.
Doch die plötzliche Stärke von DeepSeek zeigt, dass China trotz Handelsbeschränkungen große Fortschritte macht. Die kommenden Monate dürften entscheidend sein – sowohl in Bezug auf die technologische Konkurrenz als auch auf geopolitische Spannungen zwischen den USA und China.
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