Startseite Allgemeines Online-Liebe als teure Falle: US-Amerikaner verliert 280.000 Dollar an Facebook-Bekanntschaft
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Online-Liebe als teure Falle: US-Amerikaner verliert 280.000 Dollar an Facebook-Bekanntschaft

athree23 (CC0), Pixabay
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Ein harmlos wirkender Facebook-Nachrichtenton im Oktober 2024 war für Joe Novak aus New Jersey der Beginn eines Albtraums. Eine fremde Frau, die sich als Modedesignerin „Ailis Danner“ ausgab, kontaktierte ihn über seinen öffentlich geposteten Beitrag zur Zöliakie-Erkrankung seines Sohnes. Daraus entwickelte sich ein Chat, der sein Leben zerstören sollte.

Die Gespräche wechselten schnell zu WhatsApp. „Ailis“ berichtete von einem glamourösen Leben zwischen New York und Europa, zeigte Interesse an Novaks Kindern, seiner Scheidung und seiner Arbeitslosigkeit – und spiegelte viele Parallelen zu seinem Leben vor. Im Februar 2025 gestanden sich beide die Liebe. Zwei Monate später hatte Novak ihr fast seine gesamten Ersparnisse anvertraut – 280.000 Dollar, überwiesen an eine vermeintlich lukrative Krypto-Plattform.

Dann verschwand „Ailis“ spurlos.

„Ich habe alles verloren – meine Zukunft, die meiner Kinder“, sagt der 52-Jährige. „Ich war einsam, verletzlich – ich wollte einfach nur gesehen werden.“

Liebesfalle mit System

Novak ist eines von tausenden Opfern sogenannter „Pig-Butchering“-Betrügereien: Online-Betrüger täuschen Liebe oder Freundschaft vor, um Vertrauen zu gewinnen – und locken dann zu riskanten Krypto-Investments, die sich als fiktiv entpuppen. Die Täter zeigen oft gefälschte Profile mit Luxusautos, Designer-Outfits und romantischen Geschichten, um Seriosität vorzugaukeln.

„Ailis“ nutzte genau diese Strategie. Sie schickte Videos ihres Hundes „Lucky“, schwärmte von Lake George – einem Ort, den Novak liebt, aber nie online erwähnt hatte – und kannte Details über seinen Job und seine Familie. Nur einmal gab es einen vagen Videoanruf – danach nur noch Sprachnachrichten mit Akzent und Ausreden.

Als Novak versuchte, sein vermeintliches Investment teilweise abzuheben, forderte die Plattform eine zusätzliche Gebühr von über 40.000 Dollar. Erst da wurde ihm klar: Es war alles nur Betrug. Die Plattform war verschwunden, das Geld weg.

Von Hoffnung zu Wut – und zum Neuanfang

„Ich habe mich selbst gehasst“, sagt Novak. „Ich habe mich wortwörtlich geschlagen – aus Wut und Scham.“ Besonders bitter: Der ehemalige IT-Vizepräsident hatte selbst Erfahrung mit Cybersicherheit. Jetzt aber war er der Getäuschte.

Nach dem Schock wandte er sich an Behörden, erstattete Anzeige, kontaktierte das FBI und beauftragte ein Unternehmen zur Rückverfolgung seiner Zahlungen. Ermittler vermuten, dass die Tätergruppe in Asien sitzt. Teile der Kommunikation könnten mit Deepfakes oder echten, aber ahnungslosen Personen geführt worden sein.

Inzwischen hat sich „Ailis“ wieder bei ihm gemeldet – unter neuem Facebook-Namen, aber mit denselben Bildern. Als Novak sie mit dem Betrug konfrontierte, antwortete sie lapidar: „Ich habe dich nicht gezwungen zu investieren.“

Novak arbeitet nun daran, sein Leben wieder aufzubauen. Er liest viel über Achtsamkeit, schreibt Tagebuch für seine Kinder und hofft, mit seiner Geschichte andere zu warnen.

„Ich kann es nicht rückgängig machen“, sagt er. „Aber ich kann verhindern, dass es jemand anderem passiert.“

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