Auf der diesjährigen „King’s Birthday Honours List“ wurden am Samstag prominente Namen und stille Alltagshelden gleichermaßen mit britischen Verdienstorden geehrt. Unter den bekanntesten: David Beckham, der nun offiziell den Titel Sir trägt, sowie Oscarpreisträger Gary Oldman, der ebenfalls zum Ritter geschlagen wurde. Auch die beliebten „Strictly Come Dancing“-Moderatorinnen Tess Daly und Claudia Winkleman erhielten Auszeichnungen – sie wurden für ihre Verdienste im britischen Fernsehen mit einem MBE (Member of the Order of the British Empire) geehrt.
Sir David Beckham: Fußball-Ikone & Philanthrop
Der 50-jährige ehemalige Fußballstar und UNICEF-Botschafter wurde für seine langjährige Arbeit im Sport und im sozialen Bereich ausgezeichnet. Bereits 2003 erhielt Beckham den OBE (Officer of the British Empire), nun folgt der Ritterschlag. „Ich bin unglaublich stolz auf diese Anerkennung“, sagte Beckham. „Die Möglichkeit, durch meine Arbeit etwas Positives zu bewirken, ist das größte Geschenk.“
Gary Oldman: Vom Leinwand-Bösewicht zum Ritter des Reichs
Der Schauspieler Gary Oldman, bekannt für Rollen in The Darkest Hour und Harry Potter, wurde für seine jahrzehntelangen Verdienste um Film und Theater zum Ritter geschlagen. Er sagte, er sehe die Ehrung auch als Anerkennung für alle britischen Filmschaffenden.
Fernsehen, Musik, Sport – Breites Spektrum geehrt
Auch andere bekannte Persönlichkeiten durften sich freuen:
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Elaine Paige, Musiktheater-Legende (Evita), wurde zur Dame ernannt.
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Sir Roger Daltrey, Frontmann der Rockband The Who, erhielt seine Ritterwürde für seine Arbeit im Kampf gegen Krebs bei Jugendlichen.
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Love Island-Star Georgia Harrison wurde mit einem MBE für ihren Einsatz gegen Cyberkriminalität und für Opfer sexueller Gewalt ausgezeichnet.
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Darts-Teeniesensation Luke Littler (18) und sein Konkurrent Luke Humphries erhielten beide ein MBE – ein Zeichen, dass Pfeilewerfen endgültig in der britischen Hochkultur angekommen ist.
Von der Politik bis zur Parkbank: Ehren für das Engagement der Gesellschaft
Neben Prominenten wurden auch viele Menschen aus dem gemeinnützigen Bereich geehrt – oft fernab des Rampenlichts:
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Die 11-jährige Carmela Chillery-Watson wurde als jüngste MBE-Trägerin aller Zeiten ausgezeichnet – für ihren unermüdlichen Einsatz für Muscular Dystrophy UK, obwohl sie selbst von der Krankheit betroffen ist.
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Der 106-jährige Veteran Norman Irwin wurde mit der British Empire Medal (BEM) geehrt – als ältester Geehrter der Liste.
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Carly Barrett und Alison Madgin, Mutter und Schwester eines Mordopfers, wurden für ihre Aufklärungsarbeit zum Thema Messergewalt geehrt.
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Die Familie Speirs von der Isle of Bute wurde für ihr Projekt „Calum’s Cabin“, das Ferienhäuser für krebskranke Kinder bereitstellt, mit der BEM ausgezeichnet.
Politik & Wissenschaft: Von Schwertern bis zu Sternen
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Penny Mordaunt, deren Auftritt mit dem Zeremonienschwert bei der Krönung König Charles III. viral ging, wurde zur Dame ernannt.
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Astrophysikerin Dame Jocelyn Bell Burnell und der Bildhauer des „Angel of the North“, Sir Antony Gormley, wurden in den erlesenen Orden der Companions of Honour aufgenommen – eine Ehre, die nur 65 Menschen gleichzeitig zuteilwerden kann.
Kommentar: Mehr als nur Prominenz
Trotz prominenter Namen liegt der Fokus der 1.200 Geehrten laut britischem Kabinettsbüro auf Personen, die sich auf lokaler Ebene engagieren – 48 % der Ausgezeichneten sind Frauen. Der Ehrung liegt die Botschaft zugrunde, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht nur auf großen Bühnen, sondern auch in Parks, Krankenhäusern und Klassenzimmern entsteht.
Hintergrund:
Die „Birthday Honours“ werden jährlich zu Ehren des britischen Monarchen vergeben. Vorschläge stammen aus der Bevölkerung, von Ministern oder direkt vom Premierminister. Geehrt werden Menschen, die sich in besonderer Weise um das Vereinigte Königreich verdient gemacht haben – ob im Showgeschäft, in der Politik oder im alltäglichen Leben.
Ausblick: Die Ehrungen werden im Rahmen offizieller Zeremonien in den kommenden Monaten vom König persönlich oder in seinem Namen überreicht. Besonders gespannt darf man auf den Moment sein, wenn Sir David Beckham den Ritterschlag empfängt – wahrscheinlich stilvoll gekleidet, mit Elan… und vielleicht sogar mit einem Fußball unter dem Arm.
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