Startseite Allgemeines Nordkorea hebt gesunkenen Zerstörer überraschend schnell – Experten verblüfft über Tempo und Methode
Allgemeines

Nordkorea hebt gesunkenen Zerstörer überraschend schnell – Experten verblüfft über Tempo und Methode

Clker-Free-Vector-Images (CC0), Pixabay
Teilen

In einer spektakulären Aktion hat Nordkorea eigenen Angaben zufolge einen neuen 5.000-Tonnen-Zerstörer erfolgreich geborgen, der bei seiner missglückten Seitenwasserung im Mai teils gesunken war. Laut staatlicher Nachrichtenagentur KCNA wurde das beschädigte Kriegsschiff inzwischen wieder aufgerichtet und sicher an einem Pier vertäut.

Ein Satellitenfoto vom 5. Juni bestätigt, dass das Schiff – Nordkoreas bisher größter und modernster Zerstörer – nun wieder schwimmfähig erscheint und sich nicht mehr an der Unglücksstelle befindet. Der Stapellauf am 21. Mai war durch einen Fehlmechanismus katastrophal verlaufen: Das Heck rutschte vorzeitig ins Wasser, während der Bug auf der Werftanlage zurückblieb. Dabei wurde der Rumpf erheblich beschädigt.

Kim Jong Un spricht von „krimineller Handlung“

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, der dem gescheiterten Stapellauf in der Hafenstadt Chongjin persönlich beiwohnte, bezeichnete das Unglück als „kriminellen Akt“ und ließ vier mutmaßlich Verantwortliche festnehmen. Zugleich ordnete er eine rasche Bergung und Reparatur des Zerstörers an – als Frage der nationalen Ehre, wie es in der offiziellen Rhetorik heißt.

Nun soll das Schiff ins Trockendock der Rajin-Werft überführt werden, wo innerhalb von sieben bis zehn Tagen die umfassende Instandsetzung erfolgen soll. KCNA meldete am Freitag, das Ziel werde „ohne Zweifel vor dem Parteiplenum Ende Juni“ erreicht.

Überraschend schneller Fortschritt – mit unorthodoxen Mitteln

Internationale Experten zeigen sich überrascht von der Geschwindigkeit. Marineanalyst Carl Schuster, ehemaliger US-Marineoffizier, hatte aufgrund von Satellitenaufnahmen mit einer Bergung innerhalb von vier bis sechs Wochen gerechnet – nicht innerhalb von zwei. Seinen Angaben zufolge nutzten die nordkoreanischen Ingenieure offenbar aerostatische Ballons, um das Schiff anzuheben und auszubalancieren – ein technisch ungewöhnlicher, aber offenbar effektiver Ansatz.

„Der Schaden am Rumpf muss deutlich geringer gewesen sein als zunächst vermutet“, so Schuster. Die ursprünglich befürchtete strukturelle Zerstörung, die sogar zur Verschrottung hätte führen können, sei ausgeblieben.

Die nächsten Herausforderungen seien nun die Reinigung und Reparatur der inneren Schiffstechnik. Vor allem Salzwasser und Korrosion könnten Elektronik, Antriebssysteme und Maschinenräume langfristig schädigen, betont Schuster. Aber: „Fast alles ist machbar, wenn man die nötigen Ressourcen und fähiges Personal bereitstellt.“

Symbolischer Wettlauf gegen die Zeit

Die Wiederherstellung des Zerstörers ist auch eine politische Demonstration: Nordkorea will Stärke und Entschlossenheit zeigen – insbesondere gegenüber westlichen Beobachtern, die die Militärfähigkeit des Landes häufig belächeln. Ob das Schiff jedoch jemals voll einsatzfähig sein wird, bleibt abzuwarten.

Bis dahin bleibt der Fall ein Lehrstück darüber, wie politische Symbolik, technische Improvisation und autoritäre Entschlossenheit miteinander verschmelzen können – zumindest im nordkoreanischen Maßstab.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Multitalent Investment 3 GmbH- die Verweigerung des Prüfungsvermerkes für die Bilanz 2024

Zitat:   An die Multitalent Investment 3 GmbH Vermerk über die Prüfung...

Allgemeines

Multitalent Investment 3 GmbH die „Katastrophenbilanz“

Die Bilanzanalyse der Multitalent Investment 3 GmbH (Stand: 31.12.2024) offenbart gravierende finanzielle,...

Allgemeines

Causa Benko in Italien: Keine kriminelle Vereinigung – nur ein bisschen Gesetzesbiegen

Wer gedacht hat, dass René Benko nur in Österreich für juristischen Wirbel...

Allgemeines

Wohnungsnot? Die EU hat einen Plan. Irgendwann. Vielleicht.

Die Europäische Kommission hat einen kühnen Plan vorgestellt: Europa soll wieder Wohnraum...