Die japanischen Autobauer Nissan und Honda haben ihre Verhandlungen über eine Fusion überraschend beendet. Damit platzt der Plan, gemeinsam zum drittgrößten Automobilkonzern der Welt aufzusteigen.
Warum scheiterte die Fusion?
Im Dezember 2024 hatten beide Unternehmen angekündigt, eine mögliche Zusammenlegung innerhalb von sechs Monaten zu prüfen. Ziel war es, im zunehmenden Wettbewerb mit chinesischen Herstellern wie BYD besser bestehen zu können – insbesondere in der Elektromobilität.
Doch die Gespräche stockten schnell. Während zunächst eine gemeinsame Holding geplant war, schlug Honda später vor, stattdessen Nissan als Tochterunternehmen durch einen Aktientausch zu übernehmen. Letztlich konnten sich die Unternehmen nicht einigen und beschlossen, die Verhandlungen abzubrechen.
Nissan in der Krise – Finanzprobleme und schrumpfende Gewinne
Nissan steht wirtschaftlich unter Druck:
- Nach der Trennung von Renault kämpft der Konzern mit finanziellen Schwierigkeiten.
- Die Gewinne brachen in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres um 94 % ein.
- Nissan kürzt seine Produktion um 20 % und streicht 9.000 Arbeitsplätze.
- Analysten warnen: 2026 droht Nissan die Insolvenz, wenn keine Lösung für auslaufende Kredite gefunden wird.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Trotz des gescheiterten Mergers wollen Honda und Nissan in einer strategischen Partnerschaft weiter kooperieren – insbesondere im Bereich intelligente und elektrische Fahrzeuge.
Experten vermuten jedoch, dass Nissan nach einem neuen Fusionspartner suchen muss. Neben möglichen Autobauern könnten auch Technologieunternehmen wie Foxconn ins Spiel kommen. Der taiwanesische Elektronikriese, bekannt als Apple-Zulieferer, hat bereits Interesse an einer Zusammenarbeit mit Nissan bekundet.
Ob Nissan allein überleben kann oder ob eine neue Fusion unausweichlich ist, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Automobilbranche steht vor tiefgreifenden Umbrüchen, und Nissan muss schnell handeln.
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