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New Yorks neuer Bürgermeister Mamdani will Millionärssteuer – Flucht der Reichen befürchtet

lololo22 (CC0), Pixabay
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Der frisch gewählte Bürgermeister von New York City, Zohran Mamdani, sorgt mit einem ambitionierten Steuerplan für Schlagzeilen: Eine zusätzliche Einkommenssteuer von 2 % für alle, die über eine Million Dollar jährlich verdienen. Ziel: mehr Einnahmen für soziale Programme wie kostenlose Busse und Mietpreisstopps.

Mamdani erklärte nach seinem Wahlsieg am 4. November, man wolle die „Kultur der Korruption beenden, die es Milliardären wie Donald Trump ermöglicht habe, Steuern zu umgehen.“

Reaktionen: Warnungen vor Millionärsflucht

Kritik ließ nicht lange auf sich warten. New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul warnte davor, Reiche könnten in Scharen nach Florida abwandern: „Ich will nicht noch mehr Menschen nach Palm Beach verlieren.“ Auch Unternehmer wie John Catsimatidis kündigten mögliche Standortschließungen an.

Laut Mamdani könnten durch den Steueraufschlag jährlich bis zu 4 Milliarden Dollar eingenommen werden – vorausgesetzt, die Reichen bleiben in der Stadt.

Wissenschaft: Steuerflucht meist überschätzt

Ob Reiche wirklich reihenweise fliehen, bleibt umstritten. Studien zeigen: Weniger Menschen als gedacht verlassen Hochsteuergebiete – und wenn sie es tun, dann meist nur innerhalb ähnlicher Steuerzonen.

Ein Beispiel: New Jersey erhöhte 2004 seine Spitzensteuer – 37 Millionäre verließen den Staat. Im selben Jahr wuchs die Millionärsbevölkerung jedoch um über 3.000 Personen.

Andere Studien, etwa vom Fiscal Policy Institute, sehen keine signifikante Abwanderung aus New York nach Steuererhöhungen.

Gegenteilige Argumente: Kalifornien als Negativbeispiel?

Kritiker wie Finanzexperte Marty Fridson verweisen hingegen auf Kalifornien, wo nach höheren Steuern 5,3 Milliarden Dollar an Einkommenssteuern durch Wegzüge verloren gingen.

Jared Walczak vom Tax Foundation gibt zu: „Die Steuer wird Einnahmen bringen, keine Frage – aber sie wird auch Menschen vertreiben.“ In einer Stadt wie New York könne das spürbarer sein als auf Bundes- oder Landesebene.

Fazit: Symbolpolitik oder sozialer Fortschritt?

Mamdani steht mit seinem Vorschlag mitten im Kernkonflikt moderner Steuerpolitik: Wie viel Belastung ist den Wohlhabenden zuzumuten, ohne wirtschaftlichen Schaden zu riskieren?

Viele Expert:innen sagen: Steuern sind nur ein Faktor bei Standortentscheidungen – andere Aspekte wie Lebensqualität, Jobs, Familie oder sogar das Wetter spielen oft eine größere Rolle.

Ob Mamdanis Vorschlag tatsächlich umgesetzt wird, bleibt offen – ebenso wie die Frage, ob New York seine Millionäre behält.

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