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Neuer Artikel: US-Notenbankchef Powell warnt vor politischem Druck und betont Integrität – trotz Trumps Angriffen

RGY23 (CC0), Pixabay
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In einer bemerkenswerten Rede vor Absolvent:innen der Princeton University hat US-Notenbankchef Jerome Powell eindringlich an die Bedeutung von Integrität und öffentlichem Dienst erinnert – und das inmitten massiver und wiederholter Angriffe von Ex-Präsident Donald Trump.

„Am Ende des Tages ist Ihre Integrität alles, was Sie haben. Bewahren Sie sie gut“, sagte Powell am Sonntag während einer feierlichen Veranstaltung vor der Abschlussfeier der Universität.

Ohne Donald Trump beim Namen zu nennen, wirkte Powells Botschaft wie eine bewusste Reaktion auf die seit Monaten andauernden persönlichen Attacken des republikanischen Präsidentschaftskandidaten, der Powell bereits als „Verlierer“ und „Versager“ bezeichnet hatte und laut Medienberichten über seine Entlassung nachdenkt.

Powells stiller Widerstand

Seit seinem Amtsantritt 2018 führt Jerome Powell die US-Notenbank (Federal Reserve) durch wirtschaftlich und politisch stürmische Zeiten: Die Corona-Pandemie, Rekordinflation, globale Lieferkettenkrisen – und nun Trumps konfrontative Handelspolitik. Trotz der zunehmenden politischen Spannungen hält sich Powell mit direkten Gegenangriffen zurück. Auf die Frage, ob er zurücktreten würde, sollte Trump ihn dazu auffordern, sagte Powell im November lediglich: „Das ist gesetzlich nicht erlaubt.“

Politischer Druck auf geldpolitische Entscheidungen

Der ehemalige Präsident fordert die Notenbank regelmäßig auf, die Zinsen zu senken – zuletzt am 17. Mai auf seiner eigenen Social-Media-Plattform: „Too Late Powell, ein Mann, der legendär dafür ist, zu spät zu kommen – wird es wahrscheinlich wieder vermasseln. Aber wer weiß???“

Die US-Notenbank belässt den Leitzins aktuell in einer Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent und begründet dies mit der Unsicherheit rund um Trumps eskalierende Zollpolitik. Die Notenbank wolle zunächst beobachten, wie sich die Wirtschaft auf die anhaltenden Handelskonflikte auswirke.

„Alles liegt immer auf dem Tisch. Aber für mich liegt die Hürde derzeit höher, etwas zu unternehmen – in welche Richtung auch immer“, sagte Austan Goolsbee, Präsident der Chicago Fed, gegenüber CNBC am 23. Mai.

Verteidigung der Unabhängigkeit der Zentralbank

Powell nutzte seine Rede an der renommierten Universität, um jungen Menschen die Bedeutung eines öffentlichen Dienstes zu vermitteln, der nicht dem Applaus, sondern dem Gewissen verpflichtet ist:
„In 50 Jahren möchten Sie in den Spiegel schauen und wissen, dass Sie das Richtige getan haben – in allen Bereichen Ihres Lebens.“

Die Worte gelten vielen als bewusste Verteidigung der Unabhängigkeit der Federal Reserve, die seit ihrer Gründung als frei von direkter politischer Einflussnahme gelten soll – ein Prinzip, das Powell offenbar entschlossen verteidigt.

Fazit: Zwischen Prinzipien und Populismus

Während Trump versucht, die Fed durch öffentliche Anfeindungen unter Druck zu setzen, sendet Powell ein gegenteiliges Signal: Ruhe, Standhaftigkeit und Verantwortung. Seine Mahnung zur Integrität dürfte nicht nur an die Absolvent:innen von Princeton gerichtet gewesen sein – sondern an die gesamte US-Öffentlichkeit, die 2025 vor einer richtungsweisenden Wahl steht.

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