Am 23. Dezember 2025 veröffentlichte das US-Justizministerium eine weitere Reihe von Dokumenten im Rahmen der Epstein-Ermittlungen. Unter den mehr als 29.000 Seiten befinden sich auch E-Mails, die Prinz Andrew, den ehemaligen Herzog von York, betreffen. Diese Dokumente werfen erneut Fragen zu seiner Beziehung zu Jeffrey Epstein und den Vorwürfen sexuellen Missbrauchs auf.
Eine besonders aufsehenerregende Entdeckung ist eine E-Mail von 2001, in der sich eine Person mit dem Alias „The Invisible Man“ an Ghislaine Maxwell wendet. In dieser Nachricht gibt der Absender an, sich in Balmoral, dem Sommerresidenz der britischen Königsfamilie, aufzuhalten. Es wird auch auf eine geplante Reise und Kontakte zu „unangemessenen Freunden“ hingewiesen. Der Absender unterschreibt mit „A“, wobei nicht bestätigt werden kann, ob es sich um Prinz Andrew handelt, wie spekuliert wird.
Zudem wurde eine weitere E-Mail von Maxwell (abgekürzt „Gx“) veröffentlicht, die an eine andere Person gerichtet war. Darin wird vereinbart, Prinz Andrew für eine Reise nach Peru zu organisieren. Maxwell fordert die Person auf, ihm „vertrauenswürdige und diskrete“ Kontakte vorzustellen. Diese E-Mail wurde von Maxwell an „The Invisible Man“ weitergeleitet, der bestätigte, dass er den Prinzen kontaktieren würde.
Eine teilweise geschwärzte FBI-Form von 2020 enthält außerdem eine Aussage, die angibt, dass eine Person als Kind von Prinz Andrew zu „Pädophilen-Partys“ gefahren worden sei. Diese Person behauptet, durch ein dunkelblaues Auto, das angeblich von Andrew gefahren wurde, verletzt worden zu sein. Es werden jedoch keine weiteren Details zu dieser Aussage gegeben.
Zusätzlich wurde ein Dokument aus April 2020 veröffentlicht, in dem das US Attorney’s Office und das FBI Prinz Andrew wegen möglicher Zeugenaussagen oder einer Beteiligung an relevanten Ereignissen im Rahmen der Epstein-Untersuchung befragen wollten. Es wird jedoch klargestellt, dass Andrew nicht Ziel der Ermittlungen ist und bislang keine Beweise vorliegen, die ihn eines Verbrechens beschuldigen.
Prinz Andrew und Epstein
Prinz Andrew geriet erstmals 2019 nach einem umstrittenen BBC-Interview in den Fokus, in dem er seine Verbindung zu Epstein verteidigte. Er trat daraufhin von seinen öffentlichen Aufgaben zurück und verlor seine königlichen Titel. Im Oktober 2022 veröffentlichte Virginia Giuffre, eine der bekanntesten Epstein-Opfer, ein posthumes Buch, in dem sie erneut die Vorwürfe wiederholte, Epstein habe sie mit Prinz Andrew während ihrer Zeit als 17-jährige gezwungen. Prinz Andrew hat diese Vorwürfe stets bestritten.
Die Veröffentlichung von Fotos in den Epstein-Dokumenten hat die Kritik an Andrew weiter angeheizt. Auf einem dieser Fotos liegt Andrew angeblich auf den Knien von fünf Frauen, während Maxwell danebensteht. Die Gesichter der Frauen sind jedoch unkenntlich gemacht worden.
Fazit
Die neuen Epstein-Dokumente werfen erneut Fragen zur Rolle von Prinz Andrew im Epstein-Skandal auf. Auch wenn keine strafrechtlichen Vorwürfe gegen ihn erhoben wurden, bleibt seine Verbindung zu Epstein und die Veröffentlichung der E-Mails und Fotos ein umstrittenes Thema. Prinz Andrew hat weiterhin die Vorwürfe zurückgewiesen, doch die anhaltende öffentliche Debatte und die fortgesetzte Veröffentlichung von Dokumenten zu Epstein und seinen Verbindungen lassen vermuten, dass dieser Fall auch in Zukunft die Medien beschäftigen wird.
Kommentar hinterlassen