Native American-Gruppen reagieren empört auf die Forderung von Ex-Präsident Donald Trump, das NFL-Team Washington Commanders solle seinen früheren Namen „Redskins“ wieder annehmen – eine Bezeichnung, die viele indigene Amerikaner als beleidigend und rassistisch empfinden.
Trump drohte am Wochenende, ein geplantes Stadionprojekt in der Hauptstadt zu blockieren, sollte das Team nicht zu seinem alten Namen zurückkehren. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb Trump: „Die Washington ‚Whatevers‘ sollten SOFORT ihren Namen zurückändern“, und behauptete weiter, dass „unsere großartigen Indianer in großer Zahl“ diese Änderung begrüßen würden.
Doch Vertreter indigener Gruppen widersprechen entschieden. „Kein indianisches Kind sollte gezwungen sein, in einem Stadion zu sitzen, in dem seine Kultur verspottet wird“, erklärte Jacqueline De León, leitende Anwältin beim Native American Rights Fund. Der Name sei ein rassistischer Begriff und Teil eines Systems, das Native Americans entmenschliche und marginalisiere.
„Wir sind keine Maskottchen“
Savannah Romero, Angehörige der Eastern Shoshone Nation und Mitbegründerin des BLIS Collective (Black Liberation-Indigenous Sovereignty), kritisierte die Gleichsetzung indigener Identitäten mit „comicartigen Maskottchen“: „Das ist eine fortgesetzte Taktik der Dehumanisierung.“
Die Debatte um indigene Teamnamen und Maskottchen ist Teil einer breiteren Auseinandersetzung um Rassismus, kulturelle Aneignung und historische Aufarbeitung. In mehreren Bundesstaaten – darunter New York – laufen Initiativen zur Entfernung indigener Symbolik aus Schulen und öffentlichen Einrichtungen.
„Ein Rückschlag für die kulturelle Anerkennung“
Beth Wright von der Pueblo of Laguna erklärte, dass die Vereinigten Staaten über Jahrzehnte hinweg versucht hätten, indigene Identität zu unterdrücken – durch Internatsschulen, religiöse Verbote und Landraub. „Native-Maskottchen arbeiten direkt gegen unsere Bemühungen, unsere Kultur wiederzubeleben.“
Auch die Leadership Conference on Civil and Human Rights, ein Zusammenschluss von über 200 Organisationen, hatte sich bereits 2013 für eine Namensänderung des Teams ausgesprochen. In einer Resolution hieß es, Namen und Symbole, die stereotype Darstellungen fördern, müssten abgeschafft werden.
De León betonte abschließend: „Es ist nicht rassistisch, sich gegen Rassismus zu wehren. Dass indigene Menschen für politische Ablenkung instrumentalisiert werden, ist respektlos gegenüber ihrem Schmerz und ihrer Geschichte.“
Kommentar hinterlassen