Supermodel Naomi Campbell will gegen ihr fünfjähriges Verbot als Charity-Treuhänderin vorgehen. Sie behauptet, dass eine gefälschte E-Mail-Adresse verwendet wurde, um sie fälschlicherweise in die Angelegenheit zu verwickeln.
Die britische Charity Commission hatte im September 2024 entschieden, dass Campbell aufgrund missbräuchlicher Verwendung von Spenden bei ihrer Wohltätigkeitsorganisation Fashion for Relief von ihrer Tätigkeit als Charity-Treuhänderin ausgeschlossen wird.
Campbell bestreitet Verantwortung
Laut Campbells Vertretern sei in der Untersuchung eine falsche E-Mail-Adresse entdeckt worden, die sie angeblich in die Verwaltung der Charity einbezog. Dies habe dazu geführt, dass sie nicht über die Vorwürfe informiert wurde und sich nicht verteidigen konnte.
Die Untersuchung der Charity Commission ergab, dass Spendengelder für Luxus-Hotels, Spa-Behandlungen, Zigaretten und Sicherheitsdienste ausgegeben wurden. Campbell äußerte sich damals besorgt über die Ergebnisse und betonte, dass sie nicht die eigentliche Entscheidungsträgerin der Organisation gewesen sei.
Berufungsverfahren vor Tribunal
Am 7. Februar wird Campbells Fall vor einem Tribunal verhandelt. In einer Erklärung vom Mittwoch erklärte sie, dass sie sich dafür einsetzen werde, „dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und Gerechtigkeit geschieht.“
Sie fügte hinzu:
„Ich kämpfe darum, die Fakten ans Licht zu bringen. Was bisher enthüllt wurde, ist schockierend. Ich möchte zeigen, wie leicht es ist, online Identitäten zu fälschen, und verhindern, dass jemand anderes das durchmachen muss, was mir passiert ist.“
Hintergrund: Untersuchung und Charity-Schließung
- Fashion for Relief wurde 2021 von der Charity Commission untersucht und im März 2024 aufgelöst.
- Die Untersuchung ergab, dass zwischen 2016 und 2022 nur 8,5 % der Spendengelder tatsächlich für wohltätige Zwecke verwendet wurden.
- 344.000 Pfund konnten zurückgeholt und weitere 98.000 Pfund gesichert werden.
- Neben Campbell wurden zwei weitere Treuhänderinnen disqualifiziert: Bianka Hellmich (9 Jahre Sperre) und Veronica Chou (4 Jahre Sperre).
Fashion for Relief wurde ursprünglich gegründet, um die Modeindustrie zu vereinen und durch Spenden Armut zu lindern sowie Bildungs- und Gesundheitsinitiativen zu fördern. Wie es zu den finanziellen Unregelmäßigkeiten kam und wer tatsächlich dafür verantwortlich ist, bleibt Gegenstand der weiteren Untersuchung.
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