Nach der verheerenden Kollision eines Army-Helikopters mit einem American-Eagle-Passagierflugzeug nahe Washington D.C., bei der 67 Menschen ums Leben kamen, beginnen Angehörige der Opfer mit den Vorbereitungen für Schadensersatzklagen. Besonders brisant: Öffentliche Äußerungen von Präsident Donald Trump und Mitgliedern seiner Regierung könnten in diesen Prozessen als Beweise gegen die US-Regierung herangezogen werden.
Regierung übernimmt (zu viel?) Verantwortung
Während sich die US-Regierung in vergleichbaren Fällen sonst mit Schuldzuweisungen zurückhält, hat Präsident Trump sowie Transportminister Sean Duffy und Verteidigungsminister Pete Hegseth überraschend offen Fehler eingeräumt.
- Trump schrieb auf Truth Social, dass der Black-Hawk-Helikopter „viel zu hoch“ geflogen sei, obwohl für Flugbewegungen nahe des Ronald-Reagan-Airports eine Maximalhöhe von 200 Fuß gilt.
- Verteidigungsminister Hegseth gab bei einer Pressekonferenz zu, dass es sich um einen Fehler handelte:
🗣 „Keine Ausreden, wir werden herausfinden, was passiert ist. So etwas hätte niemals geschehen dürfen.“ - Transportminister Duffy erklärte, dass die Regierung „Verantwortung übernehmen“ werde.
Juristische Folgen: Trumps Worte als Beweismittel?
Rechtsexperten sind sich einig: Solche öffentlichen Schuldgeständnisse könnten bei Klagen gegen die Regierung eine Schlüsselrolle spielen.
„Die Aussagen sind bereits Teil des Falls“, sagte Justin Green, Anwalt der auf Luftfahrtkatastrophen spezialisierten Kanzlei Kreindler & Kreindler. Das Unternehmen vertritt bereits Opfer des Boeing-737-MAX-Absturzes und der Baltimore Key Bridge-Katastrophe.
Besonders betroffen könnten das US-Verteidigungsministerium (DOD) und die Flugsicherheitsbehörde FAA sein. Klagen könnten sich unter anderem auf mangelnde Kontrolle über den Luftraum und Fehler der Fluglotsen stützen.
Wird die US-Regierung schnelle Vergleiche anstreben?
Laut Experten haben die Angehörigen der Opfer sehr starke Ansprüche auf Schadensersatz. Die Klagen könnten auf mehrere Millionen Dollar pro Opfer hinauslaufen, abhängig von wirtschaftlichen und emotionalen Schäden.
Der nächste Schritt: Unter dem Federal Tort Claims Act müssen Betroffene zunächst einen offiziellen Antrag stellen. Die Regierung hat dann sechs Monate Zeit, bevor eine Klage eingereicht werden kann. Doch ob sich das Verfahren über Jahre zieht oder die Regierung schnelle Vergleiche anstrebt, bleibt abzuwarten.
Fazit: Ein Präzedenzfall mit weitreichenden Folgen
Das Unglück könnte nicht nur zu hohen Entschädigungszahlungen führen, sondern auch langfristige Konsequenzen für die Luftsicherheitsvorschriften in den USA haben. Zudem zeigt sich einmal mehr, dass Trumps spontane Äußerungen erhebliche juristische Auswirkungen haben können – diesmal nicht nur politisch, sondern auch finanziell für die US-Regierung.
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