Papst Franziskus ist tot – und mit seinem Tod beginnt eine neue und wichtige Phase für die katholische Kirche: Die Suche nach einem neuen Papst. Doch was wünschen sich die Gläubigen? Die Meinungen gehen dabei weit auseinander.
Wer wird der nächste Papst?
Kardinäle aus aller Welt werden sich bald im Vatikan versammeln, um in einer geheimen Wahl den 267. Papst zu bestimmen. Die Entscheidung treffen nur sie – die einfachen Gläubigen haben kein Mitspracherecht. Doch viele Katholikinnen und Katholiken haben klare Vorstellungen.
Viele hoffen auf einen „Papst wie Franziskus“
Papst Franziskus war für viele ein fortschrittlicher Papst. Er setzte sich für die Armen, für Migranten, für den Umweltschutz und für mehr Mitgefühl gegenüber LGBTQ+ Menschen ein.
Er sagte zum Beispiel:
„Homosexuelle Menschen haben das Recht, in einer Familie zu leben. Sie sind Kinder Gottes.“
Viele Gläubige in den USA – vor allem in Bundesstaaten mit großer katholischer Bevölkerung wie Massachusetts – wünschen sich einen Papst, der den Weg von Franziskus weitergeht oder sogar noch progressiver ist.
Die ehemalige Katholikin Julia Mitrano (28) sagt:
„Ich hoffe, der nächste Papst erkennt endlich die gleichgeschlechtliche Ehe an. Die Kirche ist so rückständig.“
Laut einer Studie des Pew Research Centers (2024) glauben 64 % der US-Katholiken, dass Frauen Priesterinnen werden sollten, und 54 % unterstützen die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen durch die Kirche.
Andere wünschen sich eine Rückkehr zur Tradition
Gleichzeitig gibt es viele Katholiken, die sich einen konservativen Papst wünschen. Paulette Harrigal (79) aus Ohio sagt, sie bete für einen Papst, der das Leben schützt, also gegen Abtreibung ist.
Papst Franziskus hatte sich zwar kritisch über Abtreibung geäußert, gleichzeitig aber Menschen die Beichte und Vergebung ermöglicht.
Auch Wil Tyrrell, ein ehemaliger Franziskaner, glaubt, der nächste Papst müsse „die Komplexität der heutigen Zeit verstehen“ – und vermitteln können.
Missbrauchsskandal bleibt ein großes Thema
Einige kritisieren, dass Franziskus nicht genug gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche unternommen hat. Die Organisation SNAP (Netzwerk für Missbrauchsüberlebende) fordert, dass der nächste Papst nie an einer Vertuschung beteiligt war – und eine Null-Toleranz-Regel einführt.
Fazit
Die katholische Kirche steht vor einer Richtungsentscheidung: Soll der neue Papst mehr Reformen bringen – oder zur Tradition zurückkehren? Eines ist sicher: Die Erwartungen sind hoch, und der neue Papst wird eine Kirche führen müssen, die weltweit sehr gespalten ist.
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