Die 37-jährige Kimberlee Singler wurde kurz vor Weihnachten aus Großbritannien in die USA überstellt. Ihr wird vorgeworfen, im Dezember 2023 in ihrem Haus in Colorado Springs zwei ihrer Kinder getötet und ein weiteres schwer verletzt zu haben. Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt – nun steht Singler in den Vereinigten Staaten vor Gericht.
Schockierendes Verbrechen unter dem Deckmantel eines Einbruchs
Die Ermittlungen begannen am 19. Dezember 2023, als die Polizei von Colorado Springs wegen eines vermeintlichen Einbruchs zu Singlers Wohnhaus gerufen wurde. Vor Ort fanden die Beamten die 9-jährige Tochter und den 7-jährigen Sohn tot auf. Die damals 11-jährige Tochter war schwer verletzt, überlebte jedoch nach einem Krankenhausaufenthalt.
Zunächst galt Singler selbst als Opfer. Sie wies ebenfalls Verletzungen auf und wurde im Krankenhaus behandelt. Da keine ausreichenden Hinweise auf ihre Beteiligung vorlagen, durfte sie das Krankenhaus wieder verlassen.
Doch im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Einbruchsmeldung erfunden war. Die Polizei gelangte zur Überzeugung, dass Singler selbst für den gewaltsamen Tod ihrer Kinder verantwortlich war – mit erschütternden Details: Angeblich habe sie die Kinder mit Kopfschüssen und Messerstichen in den Hals getötet.
Flucht und Auslieferung nach Londoner Verhaftung
Nach ersten Vernehmungen verschwand Singler spurlos. Am 28. Dezember 2023 wurde sie schließlich in London festgenommen. Es folgte ein monatelanger Auslieferungsprozess, bei dem sie geltend machte, dass ihr in den USA eine Strafe ohne Aussicht auf Bewährung drohe – was nach ihrer Auffassung ihre Menschenrechte verletze. Ein britisches Gericht wies diesen Einwand jedoch zurück.
Am 23. Dezember 2025 erfolgte die Überstellung in die USA. Nun sitzt Singler in Untersuchungshaft im Bundesstaat Colorado. Eine Kaution wurde nicht gewährt, der nächste Anhörungstermin ist für den 7. Januar 2026 angesetzt.
Sieben Anklagepunkte, darunter mehrfacher Mord
Die Staatsanwaltschaft wirft Singler unter anderem zwei Morde an Kindern unter 12 Jahren sowie versuchten Mord an ihrer überlebenden Tochter vor. Sollte sie in allen Punkten schuldig gesprochen werden, droht ihr eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung.
Die Hintergründe der Tat liegen offenbar in einem eskalierten Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Partner. Die genauen Umstände werden nun vor Gericht geklärt.
Ein Fall, der die Öffentlichkeit erschüttert
„Es handelt sich um eine wirklich abscheuliche Tat. Verbrechen wie dieses erschüttern nicht nur die Familien, sondern ganze Gemeinschaften“, sagte Polizeichef Adrian Vazquez bei einer Pressekonferenz.
Die Ermittler betonten zudem, dass die Aussagen der überlebenden Tochter von zentraler Bedeutung für die Anklage sind. Singlers Verteidigung hatte im Auslieferungsverfahren jedoch bestritten, dass die Aussagen des Kindes freiwillig erfolgt seien.
Der Fall zeigt auf dramatische Weise, welche psychologischen und rechtlichen Abgründe in hochstrittigen Sorgerechtskonflikten auftreten können – und hinterlässt eine Gemeinschaft, die auch zwei Jahre später mit Fassungslosigkeit zurückblickt.
Kommentar hinterlassen