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Musiker sagt Konzert ab – Kennedy Center fordert 1 Million Dollar Schadensersatz

qimono (CC0), Pixabay
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Das renommierte Kennedy Center in Washington, D.C., hat vom Jazzmusiker Chuck Redd eine Entschädigung in Höhe von 1 Million US-Dollar gefordert. Der Grund: Redd sagte kurzfristig sein traditionelles Weihnachtskonzert ab, das er seit 2006 regelmäßig dort veranstaltet hatte – aus Protest gegen die Umbenennung der Einrichtung in „The Donald J. Trump and John F. Kennedy Center for the Performing Arts“.

Politischer Protest oder Vertragsbruch?

Redd hatte seine Absage öffentlich damit begründet, dass er sich von der neuen Namensgebung distanziere, die er als politisch motiviert und inakzeptabel empfinde. Nur Stunden, nachdem Donald Trumps Name auf der Website und am Gebäude des Zentrums erschien, zog Redd die Reißleine: „Als ich den neuen Namen auf der Website sah und wenig später auch auf dem Gebäude, habe ich mich entschieden, unser Konzert abzusagen“, sagte er der Associated Press.

Center-Chef wirft Redd „politischen Stunt“ vor

Richard Grenell, Präsident des nun umbenannten Trump Kennedy Center und ein enger Verbündeter Trumps, kritisierte Redd scharf. In einem Brief sprach er von einem „politischen Stunt“, der dem gemeinnützigen Kulturhaus „erheblichen Schaden“ zugefügt habe. Grenell schrieb weiter:

„Dies ist Ihre offizielle Mitteilung, dass wir wegen dieser politischen Aktion 1 Million Dollar Schadensersatz von Ihnen fordern.“

Als Begründung nannte er unter anderem schleppende Ticketverkäufe, mangelnde Sponsorengelder und die Kurzfristigkeit der Absage, die eine Neuorganisation unmöglich gemacht habe.

Namensänderung sorgt für politische Spannungen

Die Umbenennung des Kennedy Centers wurde von einer neu besetzten Leitung beschlossen – nachdem Trump mehrere Mitglieder des Vorstands abgesetzt und durch Vertraute ersetzt hatte. Die offizielle Begründung des Weißen Hauses lautet, die Namensänderung ehre Trumps Einsatz für Renovierungen am Gebäude. Kritiker – darunter Mitglieder der Kennedy-Familie, Künstler und zahlreiche Demokraten – werfen der Regierung jedoch vor, das traditionsreiche Kulturzentrum für politische Zwecke zu instrumentalisieren.

Juristische Gegenwehr

Die demokratische Kongressabgeordnete Joyce Beatty reichte Klage gegen die Umbenennung ein. Sie verweist auf das Gesetz von 1964, das den Namen des Kulturzentrums als offizielles „lebendes Memorial“ an John F. Kennedy festgelegt hatte. Eine Änderung dieses Namens bedürfe laut Beatty zwingend einer Abstimmung im Kongress – die nie stattgefunden hat. Außerdem sei sie bei der entscheidenden Vorstandssitzung zum Schweigen gebracht worden, obwohl sie gesetzlich als Mitglied des Gremiums eingesetzt sei.

Kommentar:
Mit dieser Auseinandersetzung geraten Kultur und Politik erneut auf Kollisionskurs. Ob Chuck Redd letztlich juristisch haftbar gemacht werden kann, bleibt abzuwarten – sicher ist jedoch, dass das Trump-Kennedy-Center schon jetzt ein Symbol für die wachsende Polarisierung in den USA ist.

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