Galeria Karstadt Kaufhof, Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern, kündigte die Schließung von 16 seiner 92 Filialen an, was ungefähr 1.400 der insgesamt 12.800 Mitarbeiter betreffen wird. Der Insolvenzverwalter plant, morgen Details zu den betroffenen Standorten und zum Zeitplan der Schließungen zu veröffentlichen. Anfang des Jahres stellte der Konzern, der von der Insolvenz der Signa-Gruppe unter Rene Benko betroffen war, seinen dritten Insolvenzantrag in dreieinhalb Jahren. Seit April wird eine Übernahme durch eine US-Investmentgesellschaft und den Unternehmer Bernd Beetz angestrebt.

Laut einem Bericht des „Spiegel“ hat die russische Regierung ein Strategiepapier für die AfD entworfen. Dies geschah vor eineinhalb Jahren bei einem Treffen über die Zukunft der Partei. Es wurde ein Manifest zur deutschen Innenpolitik erstellt, dessen Verbleib unbekannt ist. Die AfD hat auf diesbezügliche Anfragen nicht reagiert. Inhalte des Manifests tauchten später fast wortgleich in einer Rede des Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke auf. AfD-Chef Chrupalla wies den Bericht als unwahr zurück.

In Sachsen wird der regionale Nahverkehr ab Mitternacht unbefristet bestreikt, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Der private Arbeitgeberverband ließ das Ultimatum für ein besseres Tarifangebot verstreichen. Der Streik betrifft alle Landkreise außer Leipzig und Nordsachsen sowie Busunternehmen in Chemnitz und Dresden. Verdi fordert für die Busfahrer einen Lohnanstieg von 22 Prozent, während die Arbeitgeber 13,7 Prozent und einen Inflationsausgleich angeboten haben. Verhandlungen sollen am Montag fortgesetzt werden.

Verdi plant, den Warnstreik bei der Deutschen Telekom auszudehnen. Am nächsten Montag sollen die Mitarbeiter die Arbeit niederlegen, auch Tochtergesellschaften sind zu Solidaritätsstreiks aufgerufen. Acht Kundgebungen sind regional geplant. Die Gewerkschaft fordert für die 70.000 Beschäftigten zwölf Prozent mehr Lohn und erwartet ein verhandlungsfähiges Angebot in der nächsten Verhandlungsrunde.

Der Bundesrat hat vorgeschlagen, das neue Gesetz zum Einsatz von V-Leuten zu ändern, da es in seiner aktuellen Form nicht zustimmungsfähig sei. Insbesondere die Regelung, dass V-Leute erst nach richterlicher Zustimmung eingesetzt werden dürfen, ist umstritten. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter befürchtet, dass V-Leute dadurch seltener zum Einsatz kommen könnten, was den Kampf gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus schwächen würde.

Russland gab bekannt, einen Zug mit westlicher Militärausrüstung in der Ostukraine zerstört zu haben. Der Zug war in der Region Donezk unterwegs, als er getroffen wurde. Drei Mitarbeiter der ukrainischen Eisenbahngesellschaft UZ wurden getötet, vier weitere verletzt. Laut AFP hat Russland seine Angriffe auf die ukrainische Bahninfrastruktur verstärkt, möglicherweise als Vorbereitung auf eine Offensive.

In der evangelischen Landeskirche Sachsen wurden bisher 111 Fälle sexueller Gewalt gemeldet. Die Landeskirche will nun das Personal im Bereich Aufarbeitung aufstocken. Der Präsident des Landeskirchenamtes gab dies zu Beginn der Frühjahrstagung der Landessynode bekannt.

Der deutsche Filmemacher Michael Verhoeven ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Er wurde bekannt durch seine Filme, die sich kritisch mit dem Dritten Reich auseinandersetzten, und galt als wichtiger politischer Filmemacher in Deutschland. Seit 1966 war er mit der Schauspielerin Senta Berger verheiratet.