Steinmeier: Chemnitz soll verbinden – nicht spalten
Die frisch gekürte Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz soll nach Überzeugung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Menschen zusammenbringen – und zwar nicht nur für ein paar festliche Eröffnungstage. Bei der feierlichen Zeremonie betonte er, wie wichtig es sei, aus Unterschieden zu lernen und gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten. Demokratie funktioniere nur, wenn die gesellschaftliche Mitte stark sei und sich aktive Räume schaffe – für Demokratieverächter hingegen sei da kein Platz.
Doch während drinnen feierliche Worte erklangen, gab es draußen bereits hitzige Debatten. Demonstrationen fanden sowohl von den rechtsextremen Freien Sachsen als auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund statt – eine symbolträchtige Erinnerung daran, dass die Herausforderungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht nur in Sonntagsreden existieren, sondern auch auf der Straße ausgetragen werden.
Grüne-Chefs drohen mit Parteiausschluss wegen möglicher Intrige
In den Reihen der Grünen rumort es: Die Parteivorsitzenden Franziska Brantner und Felix Banaszak haben Konsequenzen angekündigt, sollte sich der Verdacht einer parteiinternen Intrige bestätigen. Sollte sich der Schuldige offenbaren und die Vorwürfe nicht ausgeräumt werden, stehe ein Parteiausschlussverfahren im Raum.
Im Zentrum des Skandals steht der Berliner Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar, dem mehrere Frauen gegenüber dem RBB sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten – einige sogar in eidesstattlichen Erklärungen. Gelbhaar bestritt die Anschuldigungen vehement, verzichtete jedoch auf eine Kandidatur für die Berliner Landesliste. Doch die Geschichte nahm eine überraschende Wendung: Gestern zog der RBB Teile seiner Berichterstattung zurück, nachdem sich Zweifel an der Identität einer wichtigen Zeugin ergaben. Ein Polit-Thriller, der in den kommenden Tagen wohl noch einige Wendungen nehmen könnte.
Südkorea: Ex-Präsident Yoon vor Gericht – Massenproteste vor dem Justizpalast
Ein Jahr noch amtierender Staatschef, jetzt Gefangener vor Gericht: Der entmachtete südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeoul hat sich erstmals seit seiner spektakulären Inhaftierung einer Anhörung gestellt. Sein Anwalt erklärte nach dem Gerichtstermin, Yoon habe sich „wahrheitsgetreu“ geäußert – was genau das bedeutet, bleibt jedoch offen.
Im Mittelpunkt der Verhandlung stand die Frage, ob die Ermittlungsbehörden seine Haft verlängern dürfen. Yoon wird Aufruhr vorgeworfen, nachdem er Anfang Dezember in einer beispiellosen Machtdemonstration für kurze Zeit das Kriegsrecht ausgerufen hatte – eine Entscheidung, die das Land in eine politische Krise stürzte. Das Parlament reagierte prompt mit seiner Absetzung.
Draußen auf den Straßen zeigte sich, dass Yoon trotz allem noch eine treue Anhängerschaft hat: 12.000 Unterstützer versammelten sich vor dem Gerichtsgebäude, um ihre Solidarität mit dem gestürzten Präsidenten zu bekunden. Südkorea bleibt also ein Pulverfass – und das letzte Kapitel dieser Geschichte ist noch lange nicht geschrieben.
Tragödie in Nigeria: Explosion eines Tanklasters fordert Dutzende Opfer
Ein schrecklicher Vorfall hat den Bundesstaat Niger im Westen Nigerias erschüttert: Mindestens 70 Menschen kamen ums Leben, als ein umgekippter Tanklaster explodierte. Laut Behördenangaben hatte sich auslaufendes Benzin entzündet und eine verheerende Feuersbrunst entfacht.
Besonders tragisch: Viele der Opfer waren verarmte Anwohner, die herbeigeeilt waren, um das auslaufende Benzin aufzufangen – eine verzweifelte Tat, die für sie zur tödlichen Falle wurde. Eine Tragödie, die sich immer wieder wiederholt: Bereits im Oktober starben bei einem ähnlichen Vorfall im Bundesstaat Jigawa über 140 Menschen.
Das Unglück wirft erneut ein Schlaglicht auf die prekären Sicherheitsstandards und die Armut, die Menschen dazu zwingt, sich selbst in Lebensgefahr zu bringen – für ein paar Liter Benzin.
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