In den Bundesstaaten Virginia und New Jersey treten im November zwei prominente Demokratinnen mit gemäßigtem Profil zur Gouverneurswahl an: Abigail Spanberger (Virginia) und Mikie Sherrill (New Jersey). Beide Frauen verfügen über Erfahrung im Bereich der nationalen Sicherheit – Spanberger als ehemalige CIA-Agentin, Sherrill als Ex-Navy-Pilotin – und gehören der demokratischen Mitte an.
Beobachter sehen in ihren Kampagnen einen möglichen Weg, wie sich die Demokraten gegen Trump-nahe Gegner behaupten könnten. Beide Kandidatinnen betonen wirtschaftliche Themen, Sicherheit und Alltagsprobleme, anstatt sich auf progressive Ideologie zu stützen.
In Virginia führt Spanberger laut Umfragen mit rund 7 %, steht jedoch unter Druck wegen parteiinterner Skandale. Ihre Gegnerin, die republikanische Vizegouverneurin Winsome Earle-Sears, nutzt die Kontroverse um sexistische Textnachrichten eines demokratischen Mitkandidaten für politische Angriffe. Trotz Trump-Unterstützung hat Earle-Sears Schwierigkeiten, breite Zustimmung zu gewinnen.
In New Jersey liefert sich Sherrill ein enges Rennen mit dem Republikaner Jack Ciattarelli. Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sherrill steht zusätzlich unter Druck wegen der Veröffentlichung ihrer militärischen Personalakte durch mutmaßlich Trump-nahe Kreise. Sie spricht sich deutlich gegen Trumps Politik aus und verspricht u. a. ein Einfrieren der gestiegenen Strompreise sowie bezahlbaren Wohnraum.
Beide Wahlen gelten als Stimmungstest für den politischen Kurs der Demokraten nach der Trump-Wiederwahl 2024. Republikaner hoffen auf ein Comeback in traditionell demokratischen Staaten, während Demokraten versuchen, die Wahl zu einer Abstimmung über Trumps Politik zu machen.
Besonders in Virginia spielt Trumps massive Entlassungen im Staatsdienst eine zentrale Rolle. Viele Betroffene sehen in Spanberger eine Verteidigerin ihrer Arbeitsplätze – ein Punkt, den sie offensiv in ihrer Kampagne nutzt.
Ob der moderate Kurs der beiden Demokratinnen bei den Wählerinnen und Wählern ankommt, wird am Wahltag zeigen, ob sich der Trend gegen politische Extreme durchsetzt – oder ob parteipolitische Ermüdung den Republikanern Aufwind gibt.
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