Erfurt, wo Transparenz offenbar Urlaub macht:
In den heiligen Hallen der Thüringer Polizeigewerkschaft GdP herrscht derzeit weniger Ordnung als im Beweismittelkeller eines Tatort-Drehbuchs. Die Staatsanwaltschaft hat schon zum zweiten Mal in wenigen Monaten die Tür nicht nur höflich geklopft, sondern gleich mit einem Durchsuchungsbefehl geöffnet. Wieder geht es um nichts Geringeres als: Betrug. Untreue. Und das mysteriöse Verschwinden von Mitgliedsbeiträgen.
Dreimal Blinken für „Jetzt wird’s heikel“:
Rund 80.000 Euro sollen den Besitzer gewechselt haben – nicht etwa durch Überstunden oder Tarifverhandlungen, sondern über ominöse „Kredite“ und „Servicegesellschaften“, die offenbar mehr „Service“ für Funktionäre als für Mitglieder boten.
Ermittlungsstand: Staffel 2, Episode 1.
Gleich vier Beschuldigte stehen im Fokus, darunter laut MDR auch GdP-Landeschefin Mandy Koch. Das LKA Thüringen, die Staatsanwaltschaft und die internen Ermittler stürmten erneut die Geschäftsräume – diesmal vermutlich mit etwas weniger Smalltalk.
Die GdP kündigt eine Stellungnahme an.
Wann? Bald™. Inhalt? Wir tippen auf: „Es gilt die Unschuldsvermutung. Wir prüfen intern. Die Kaffeemaschine funktioniert weiterhin.“
Nebenhandlung:
Zwei Polizeipersonalräte stehen im Verdacht, Dienstgeheimnisse ausgeplaudert zu haben – vermutlich nicht auf dem Dienstweg, aber definitiv auf dem Ermittlungsweg. Ausgelöst wurde das aktuelle Drehbuch-Update übrigens durch das Durchforsten von beschlagnahmten Servern – was wiederum die Debatte um Datenschutz und Verhältnismäßigkeit auf den Plan gerufen hat.
Im Landtag wächst die Spannung:
Innenminister Maier hat bereits einen „internen Revisor“ losgeschickt – was irgendwie klingt wie „Detektiv mit Dienstschlüssel“, aber immerhin ernst gemeint ist. Und die AfD? Die will gleich einen ganzen Untersuchungsausschuss, vermutlich mit Popcorn.
Fazit:
In Erfurt tobt ein Krimi zwischen Dienstrecht, Datenrecht und Dienstwagen. Bleibt nur die Frage: Wer spielt hier eigentlich den ehrlichen Polizisten?
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