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Mindestens 76 Tote bei Hotelbrand in türkischem Skigebiet

geralt (CC0), Pixabay
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Ein verheerender Brand hat das Grand Kartal Hotel in der türkischen Stadt Bolu zerstört und mindestens 76 Menschen das Leben gekostet. Das Feuer brach in den frühen Morgenstunden während der Ferienzeit aus, als sich 234 Gäste in dem beliebten Skigebiet Kartalkaya aufhielten.

Flammeninferno und verzweifelte Fluchtversuche

Die Flammen erfassten das zwölfstöckige, holzverkleidete Gebäude gegen 03:27 Uhr Ortszeit (00:27 GMT) und breiteten sich schnell aus. Einige Gäste versuchten, sich durch Fenstersprünge zu retten – mindestens zwei Menschen starben dabei. Erst nach 12 Stunden gelang es den Einsatzkräften, den Brand unter Kontrolle zu bringen.

Ein Skilehrer, der sich im zweiten Stock befand, konnte sich über einen Nebenausgang retten und anschließend an den Rettungsmaßnahmen beteiligen. Laut Augenzeugen befanden sich auch Mitglieder der Besitzerfamilie im Hotel, als das Feuer ausbrach.

Ursache des Feuers noch unklar

Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Feuer im Restaurantbereich des vierten Stocks begann und sich rasch auf die darüberliegenden Etagen ausbreitete. Der Gouverneur der Provinz Bolu erklärte, dass die weite Entfernung zur Stadt und die extremen Wetterbedingungen den Einsatz der Feuerwehr verzögerten – die ersten Löschfahrzeuge trafen erst eine Stunde nach Brandausbruch ein.

Rettungsmaßnahmen und Kritik an Brandschutzmaßnahmen

Von den 51 Verletzten befinden sich derzeit noch einige in kritischem Zustand, während 17 Personen bereits entlassen wurden.

Das Hotel verfügte laut Behörden über zwei Notausgänge, und ein Mitarbeiter berichtete, dass er 30 bis 35 Gäste retten konnte. Dennoch wird Kritik an den Brandschutzvorkehrungen laut. Die Union der türkischen Ingenieure und Architekten (TMMOB) wies darauf hin, dass gemäß den Vorschriften ein automatisches Sprinklersystem seit 2008 Pflicht gewesen wäre – auf den offiziellen Hotelbildern sei jedoch keines zu sehen.

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Brandmelde- und Warnsysteme möglicherweise nicht funktionierten und die Fluchtwege unklar waren. Die türkische Regierung hat eine umfassende Untersuchung eingeleitet, und neun Personen, darunter der Hotelbesitzer, wurden bereits festgenommen.

Reaktionen und Trauer um die Opfer

Die Tragödie löste landesweite Bestürzung aus. Der türkische Präsident kündigte an, dass alle Verantwortlichen für etwaige Fahrlässigkeit zur Rechenschaft gezogen würden. Als Zeichen der Trauer wurde ein nationaler Gedenktag ausgerufen, und die türkische Flagge wird bis Mittwoch auf Halbmast gesetzt.

Das Skigebiet Kartalkaya ist besonders bei Gästen aus Istanbul und Ankara beliebt und verzeichnete zur Zeit des Unglücks hohe Belegungszahlen durch die laufenden Schulferien.

Die Katastrophe wirft nun viele Fragen zum Brandschutz in Hotels und touristischen Einrichtungen auf – und könnte langfristige Folgen für die Sicherheitsstandards in der Türkei haben.

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