Kolumbien ist am Donnerstag von gleich zwei schweren Anschlägen erschüttert worden. Nach offiziellen Angaben kamen dabei mindestens 18 Menschen ums Leben, mehr als 70 weitere wurden verletzt.
Autobombenanschlag in Cali
In der Millionenstadt Cali explodierte am Vormittag ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in der Nähe einer Luftwaffenbasis. Dabei wurden sechs Menschen getötet. 71 Personen erlitten Verletzungen, viele von ihnen mussten in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Die Detonation verursachte erhebliche Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen in der Umgebung.
Hubschrauber abgeschossen
Nur wenige Stunden zuvor war in der Gemeinde Amalfi im Norden des Landes ein Black Hawk-Hubschrauber der Nationalpolizei abgeschossen worden. Die Maschine befand sich im Einsatz zur Vernichtung von Kokapflanzen, als sie nach Angaben der Behörden von bewaffneten Angreifern getroffen wurde. Alle zwölf Beamten an Bord kamen ums Leben.
Hintergründe unklar
Wer hinter den Anschlägen steckt, ist bislang unklar. In mehreren Regionen Kolumbiens sind neben dem organisierten Drogenhandel auch Guerillagruppen und paramilitärische Organisationen aktiv. Die Regierung kündigte eine umfassende Untersuchung an und entsandte zusätzliche Sicherheitskräfte in die betroffenen Gebiete.
Reaktionen aus der Politik
Präsident Gustavo Petro verurteilte die Angriffe als „feige Terrorakte“ und versprach eine entschlossene Antwort des Staates. Auch international sorgten die Anschläge für Bestürzung. Diplomaten mehrerer Länder drückten ihre Anteilnahme aus und sicherten Kolumbien Unterstützung im Kampf gegen Gewalt und Terrorismus zu.
Angespannte Sicherheitslage
Kolumbien kämpft seit Jahrzehnten mit Gewalt durch Drogenkartelle, Guerillagruppen und kriminelle Banden. Trotz Friedensabkommen mit Teilen der FARC-Guerilla kommt es weiterhin regelmäßig zu Anschlägen, besonders in Regionen, die stark vom Kokaanbau geprägt sind.
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