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Michelle Obama: „Ich wollte nicht, dass Mode wichtiger wird als meine Stimme“

janeb13 (CC0), Pixabay
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In einem neuen Interview mit dem Magazin People hat Michelle Obama offen über ihren Umgang mit Mode während ihrer Zeit im Weißen Haus gesprochen – und erklärt, warum sie das Thema bewusst mied.

„Ich habe in meinen acht Jahren im Weißen Haus absichtlich nicht über Mode und Schönheit gesprochen“, sagte die ehemalige First Lady. „Ich hatte Angst, dass es alles andere überlagern würde.“

Bekannt für ihren eleganten Stil, war Michelle Obama während ihrer Amtszeit ebenso gefeiert wie kritisiert – häufig mit rassistischen Untertönen. Jetzt, im Alter von 61 Jahren, reflektiert sie diese Zeit in ihrem neuen Buch „The Look“, das am 4. November erscheint. Der Bildband enthält über 200 bisher unveröffentlichte Fotos und Texte über ihre Stilentwicklung – aber auch über Selbstbewusstsein, Identität und Authentizität.

Zwischen Politik und Kleiderschrank

Obama beschreibt die Rolle der First Lady als „Job ohne Jobbeschreibung“. Einerseits sollte sie inspirierend und zugänglich sein, andererseits ihre Individualität bewahren. „Ich war berühmt, aber kein Starlet. Meine Kleidung durfte nie lauter sprechen als meine Worte“, so Obama.

Besonders als schwarze Frau im Rampenlicht habe sie ein „kulturelles Gleichgewicht“ wahren müssen. „Ich fühlte, ich musste zeigen, dass ich auch meine feminine Seite habe“, sagt sie. „Zu Beginn wurde ich als wütend, herrisch oder unnahbar dargestellt – das war ein Versuch, mir meine Weiblichkeit abzusprechen.“

„Ich wollte, dass Amerika für Zöpfe bereit ist“

Während ihrer Zeit im Weißen Haus verzichtete Obama bewusst auf geflochtene Frisuren. „Ich wollte meine Haare nicht zum Gesprächsthema machen – das Land war einfach nicht so weit“, erklärt sie. Erst 2022, bei der Enthüllung der offiziellen Obama-Porträts, trug sie ihre Haare in Braids – ein symbolischer Moment. „Ich wollte damit eine Botschaft senden: Auch das ist ein angemessener, schöner Look für schwarze Frauen in Machtpositionen.“

Mode als Freiheit – nicht als Pflicht

Heute genießt Obama ihre neu gewonnene modische Freiheit: „Wenn ich nicht in der Öffentlichkeit bin, schwimme ich, spiele Tennis – und Zöpfe stehen für diese Freiheit.“ Fundamentaler habe sich ihr Selbstbild aber nicht verändert: „Ich bin immer noch das Mädchen aus Chicagos South Side. Ich bin nur selbstbewusster geworden.“

Trotz ihres Erfolgs gesteht Obama, dass Selbstliebe tägliche Arbeit bleibt: „Ich muss mir jeden Morgen sagen: Du bist klug, schön und genug. Diese Arbeit hört nie auf – besonders für Frauen und Frauen of Color.“

Mit „The Look“ will Michelle Obama anderen Frauen Mut machen, sich selbst treu zu bleiben – egal, was sie tragen.

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