Die mexikanische Regierung hat einen ihrer größten Auslieferungsschritte der letzten Jahre vollzogen: 26 mutmaßliche Mitglieder krimineller Organisationen wurden an die Vereinigten Staaten überstellt. Laut Sicherheitsminister Omar García Harfuch handelt es sich um Personen, die eine akute Gefahr für die öffentliche Sicherheit in Mexiko darstellten und teils seit Jahren auf Fahndungslisten standen.
Die Ausgelieferten sind in den USA wegen schwerster Delikte angeklagt, darunter Mord, Drogenschmuggel, Waffenhandel und Menschenhandel. Unter ihnen befinden sich hochrangige Anführer und Schlüsselfiguren der international gefürchteten Kartelle Jalisco Nueva Generación (CJNG), Sinaloa und Los Zetas. Diese Gruppen zählen zu den mächtigsten kriminellen Organisationen der Welt und sind berüchtigt für extreme Gewalt, interne Machtkämpfe sowie ihren Einfluss auf Politik und Wirtschaft.
Nach Erkenntnissen der US- und mexikanischen Behörden sollen die Festgenommenen mehrere Tonnen Kokain, Heroin und vor allem Fentanyl in die USA geschmuggelt haben. Letzteres gilt als eine der Hauptursachen für die verheerende Opioidkrise in den Vereinigten Staaten. Bereits winzige Mengen können tödlich sein, und in den letzten Jahren stieg die Zahl der Drogentoten dort dramatisch an.
Die Auslieferung ist das Ergebnis einer intensiven bilateralen Zusammenarbeit zwischen mexikanischen Sicherheitskräften, der US-Justiz und Ermittlungsbehörden wie der DEA (Drug Enforcement Administration) und dem FBI. Ziel ist es, den internationalen Drogenhandel und die damit verbundenen kriminellen Finanzströme nachhaltig zu stören.
Trotz des Erfolgs mahnen Experten jedoch zur Vorsicht: Die Festnahme einzelner Anführer könne zwar kurzfristig den Schmuggel beeinträchtigen, die kriminellen Netzwerke seien jedoch so weit verzweigt und wirtschaftlich potent, dass sie häufig schnell neue Führungspersonen einsetzen. Zudem würden sich Kartelle zunehmend auf synthetische Drogen verlagern, deren Herstellung und Transport schwerer zu kontrollieren ist.
Mit der Auslieferung setzt Mexiko ein deutliches Signal: Das Land will zeigen, dass es im Kampf gegen die mächtigen Drogenkartelle an der Seite der USA steht – auch wenn der Weg zu einer nachhaltigen Eindämmung der organisierten Kriminalität noch lang und gefährlich bleibt.
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