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Merz scheitert – Berlin zittert, Olaf staunt, und die Demokratie probt den Slapstick

stux (CC0), Pixabay
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Berlin, Dienstagvormittag, irgendwo zwischen Drama und Doku-Soap: Friedrich Merz, designierter Kanzler und selbsternannter Macher der Nation, ist im ersten Wahlgang spektakulär gescheitert. 310 Stimmen? Leider sechs zu wenig – also ungefähr so, als würde man bei „Wer wird Millionär?“ bei der 500-Euro-Frage scheitern, weil man seinen Joker für die Definition von „absolute Mehrheit“ verbraucht hat.

Dabei war Merz so siegessicher, dass man fast Mitleid bekommen könnte. Schon Stunden vor der Abstimmung soll er in seinem Büro den Kaffee „ab Tag 1 wird gearbeitet“ serviert haben. Tja – jetzt wird erstmal gezählt. Und gezählt. Und gezweifelt. Und geschwiegen.

Die erste Reaktion: Rückzug ins Büro. Mit dabei: Jens Spahn, Alexander Dobrindt und einige Gesichter, die sonst eher in Talkshows glänzen. Olaf Scholz, der eigentlich schon seinen Schreibtisch leergeräumt hatte, saß derweil mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes da, der gerade erfahren hat, dass er seinen Mietvertrag doch noch nicht los ist.

Die SPD beeilte sich zu erklären, dass sie natürlich nichts mit der Blamage zu tun habe – schließlich war man vollständig anwesend und vermutlich sogar wach. Einige Fraktionsmitglieder hatten allerdings gemurmelt, Klingbeil sei „zu mächtig“. Offenbar wird in Berlin jetzt wieder per Gruppengefühl abgestimmt: „Ich hab ein komisches Bauchgefühl, also kriegt er meine Stimme nicht.“

Die Grünen wirkten aufrichtig enttäuscht – nicht weil Merz gescheitert ist, sondern weil sie jetzt doch noch ein paar Tage lang keine funktionierende Regierung haben. Franziska Brantner sprach von einer „verpassten Chance“, was politisch korrekt klingt, aber innerlich wohl übersetzt werden kann mit: „Das kommt davon, wenn man sich mit Friedrich Merz auf eine Koalition einlässt.“

Die AfD hingegen feierte den Wahlgang wie einen Lottogewinn. Alice Weidel sah sich sofort bestätigt, dass die „Mini-Koalition“ auf tönernen Füßen steht. Und Bernd Baumann erklärte, das Ganze sei eh nur ein riesiger Wahlbetrug. Dass es sich dabei um eine geheime Abstimmung im Parlament nach dem Grundgesetz handelt? Pfft. Details.

Was sagt das Grundgesetz dazu? Gelassen wie immer: Innerhalb von 14 Tagen kann Merz nochmal ran – oder jemand anderes. Vielleicht Olaf Scholz. Oder ein gut vorbereiteter Bundestagspraktikant. Wichtig ist nur: Dieses Theater hat noch mehrere Akte.

Fazit: Friedrich Merz wollte losrennen – und hat sich erst mal die Schnürsenkel verknotet. Aber wer weiß: Vielleicht gilt ja wirklich das alte Showbusiness-Motto: Verpatzte Generalprobe, glänzende Premiere. Oder in diesem Fall: Verpatzter Wahlgang, glänzende GroKo-Katastrophe.

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