Hollywood ist erschüttert: Netflix, lange Zeit der Streaming-Außenseiter, will den traditionsreichen Medienriesen Warner Bros. für 72 Milliarden Dollar übernehmen. Der Deal würde Netflix nicht nur inhaltlich massiv stärken – er droht auch, die ohnehin angeschlagene Film- und Fernsehindustrie weiter auszudünnen.
🎬 Was ist passiert?
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Netflix hat sich im Bieterwettstreit gegen Paramount und Comcast durchgesetzt.
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Der Kauf umfasst u.a. das Filmstudio Warner Bros., den Sender HBO (inkl. Serien wie Game of Thrones), das Filmarchiv mit Klassikern (Casablanca, Der Zauberer von Oz) und TV-Hits wie Friends.
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Die Übernahme wäre eine der größten in der Geschichte der Unterhaltungsbranche.
⚠️ Kritik und Sorgen in Hollywood
Gewerkschaften, Produzenten, Schauspieler und Kinobetreiber schlagen Alarm:
„Das ist genau die Art von Megafusion, vor der das Kartellrecht schützen soll,“
— Writers Guild of America
Gründe für die Kritik:
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Weniger Jobs: Weniger Studios = weniger Projekte = weniger Arbeit für Kreative.
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Sinkende Löhne: Weniger Wettbewerb unter Anbietern kann Löhne drücken.
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Weniger Vielfalt: Netflix könnte Inhalte straffen und Risiken scheuen.
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Höhere Preise: Netflix hat schon jetzt Abo-Preise und Werbeanteile erhöht.
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Kinosterben: Netflix’ Geschäftsmodell basiert auf Streaming – nicht Kino.
🎥 Zukunft der Kinos in Gefahr?
Kinoverbände warnen: Wenn Netflix über Warner Bros. entscheidet, könnten große Filme direkt beim Streaming landen – ohne Kinostart.
„Ein beispielloser Angriff auf die Kinolandschaft“,
— Cinema United, Interessenverband für über 30.000 US-Leinwände
Netflix-Co-CEO Ted Sarandos betont, dass geplante Kinostarts beibehalten würden, verweist aber auf „nicht verbraucherfreundliche“ exklusive Kinofenster.
🎭 Kreative laufen zu Paramount über
Viele Filmschaffende – u.a. die Duffer-Brüder (Stranger Things) – wechseln zu Paramount, das bei seiner gescheiterten Warner-Bewerbung mit einem kinoorientierten Ansatz warb.
Paramount hat zuletzt hochkarätige Deals mit Tom Cruise, Will Smith und Regisseuren wie John M. Chu (Wicked) abgeschlossen.
📉 Branche bereits stark geschwächt
Der Deal kommt in einer Zeit, in der die Unterhaltungsbranche ohnehin unter Druck steht:
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Studiofusionen seit 2018 reduzieren Produktionskapazitäten.
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Pandemie legte die Branche monatelang lahm.
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Verlagerung ins Ausland wegen geringerer Lohnkosten und Steuervorteilen.
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Kinos haben sich von der Pandemie noch nicht erholt.
🧨 Fazit
Der Netflix-Warner-Deal wird als Meilenstein für den Streaming-Giganten gefeiert – aber als Albtraum für den Rest der Branche gefürchtet.
Kartellbehörden in den USA und weltweit stehen nun unter Druck, den Deal genau zu prüfen. Ob er genehmigt wird, bleibt offen.
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