Im MAGA-Universum tobt ein medialer Nahost-Krieg – diesmal aber nicht zwischen Iran und Israel, sondern zwischen Fox News und Tucker Carlson.
Während sich Präsident Donald Trump laut eigenen Aussagen „gerade entscheidet, was ‚America First‘ eigentlich bedeutet“, sind sich seine Lieblingsmedien nicht so ganz einig. Fox News, Hannity, Mark Levin & Co. trommeln lautstark für einen US-Einsatz an Israels Seite. Auf der anderen Seite steht der mittlerweile exilierte Tucker Carlson, der aus seiner digitalen Festung heraus gegen den „Kriegswahn“ wettert – inklusive verbaler Granaten Richtung Fox.
„Wir müssen das tun!“ – Fox feuert aus allen Rohren
Fox News-Moderator Sean Hannity interviewte am Dienstagabend den stets kampfbereiten Mark Levin – der schrie, fluchte und erklärte die Situation kurzerhand zu einem biblischen Kampf zwischen „Gut und Böse“. Iran sei eine existenzielle Bedrohung für die westliche Welt, und wer das nicht verstehe, sei – nun ja – irgendwie verdächtig.
Konservative Radio-Größe Clay Travis schob direkt hinterher: Trump müsse Iran „komplett ausschalten“ – keine halben Sachen! Und da Trump angeblich ohnehin gerade zuschaute, konnte man sich das direkte Flüstern ins Fernsehgerät sparen.
Carlson im digitalen Widerstand
Seit seiner Entlassung 2023 hat Tucker Carlson sein eigenes Online-Imperium aufgebaut – mit Podcast, Plattform und Polemik. Dort ruft er: Finger weg von Iran! Carlson bezeichnete die Fox-Front um Levin, Hannity und Rupert Murdoch als „Kriegshetzer“, die Trump in ein neues Nahost-Abenteuer stürzen wollen. Trump solle Israel lieber sich selbst überlassen: „Lasst sie ihre eigenen Kriege führen.“
Daraufhin tobte Levin: Carlson sei ein „Antisemit“ und „maggot“ (also Maden-nahes Getier) – das Niveau sank unter U-Boot-Tiefe.
Trump, der Medienjunkie
Der mediale Rosenkrieg hat auch reale politische Relevanz – denn Trump ist bekanntlich ein Fox-Junkie. Während Carlson digital vor sich hin sendet, sitzen Levin & Co. direkt im Wohnzimmer des Präsidenten – oder zumindest auf seinen Lieblingskanälen. Dass Levin kürzlich zum Mittagessen im Weißen Haus eingeladen war, während Carlson nur auf X (ehemals Twitter) posten darf, sagt viel über die Kräfteverhältnisse.
MAGA spaltet sich
Nicht nur im TV kracht’s: Auch bei den Online-Stimmen der Rechten ist Feuer unter dem Dach. Candace Owens flog im letzten Jahr bei Daily Wire raus, nachdem sie Israels Krieg in Gaza als „Genozid“ bezeichnete. Mitbegründer Ben Shapiro reagierte empört, die konservative Medienblase explodierte.
Trump: „Ich bestimme, was ‚America First‘ bedeutet.“
Am Dienstag reagierte Trump auf Carlsons Vorwurf, er sei „mitschuldig“ an Israels Iran-Angriffen, mit einer Mischung aus Trotz und TV-Nostalgie: „Wenn Tucker was zu sagen hat, soll er sich ’nen Fernsehsender zulegen, damit jemand zuhört.“ Später legte er auf Truth Social nach: „Jemand soll dem verrückten Tucker Carlson bitte erklären: IRAN DARF KEINE ATOMWAFFE HABEN!“
Fazit:
Während der Nahe Osten brennt, brennt auch die Fernbedienung im Weißen Haus. Und wenn man Trump so zuhört, könnte es sein, dass die Entscheidung über Krieg und Frieden nicht im Pentagon fällt – sondern zwischen Werbeblock und Wetterbericht auf Fox News.
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