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„MAGA-Backlash“: Laura Ingraham stellt Trump zur Rede – ungewöhnlich kritisches Interview auf Fox News

reidy68 (CC0), Pixabay
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In einem selten scharf geführten Interview auf Fox News hat Moderatorin Laura Ingraham am Montagabend Präsident Donald Trump spürbar unter Druck gesetzt – und damit für Verwunderung bei vielen Beobachtern gesorgt. Statt der üblichen Lobhudelei, die Trump bei seinen Auftritten auf dem Sender gewohnt ist, bekam er diesmal Nachfragen, Widerspruch – und teilweise klare Kritik.

Vor allem Trumps Behauptung, die Lebenshaltungskosten seien gesunken, stellte Ingraham in Frage. „Sagen Sie damit, dass die Wähler falsch fühlen?“, fragte sie mit hörbarem Zweifel. Auch Trumps Umgang mit der Wirtschaft, der Regierungsschließung, dem Abriss des Ostflügels des Weißen Hauses und selbst seine Haltung zum christlichen Glauben nahm sie ins Visier.

Ingraham, die selbst als Vertreterin der Trump-nahen MAGA-Bewegung gilt, griff dabei gezielt Punkte auf, die auch unter konservativen Anhängern zunehmend für Kritik sorgen – etwa der Vorschlag, künftig 50-jährige Hypotheken zu ermöglichen. „Ihre MAGA-Freunde sind darüber wütend“, stellte sie fest. Trump hingegen spielte das Thema herunter: „Das ist doch keine große Sache.“

Als er meinte, die Hypothekenlaufzeit würde von 40 auf 50 Jahre steigen, korrigierte Ingraham ihn prompt: „Von 30 auf 50 Jahre.“ Der Präsident winkte ab: Man zahle eben weniger im Monat, das sei letztlich kein Problem – und schob die Verantwortung auf Joe Biden.

Auch in wirtschaftspolitischen Fragen ließ sie nicht locker. Als Trump erklärte, die Sorgen der Menschen über die Wirtschaft seien eine „Täuschung der Demokraten“, erinnerte sie ihn daran, dass er selbst Biden dafür kritisiert habe, die Lage zu beschönigen. „Warum sagen dann so viele Menschen, dass sie sich wirtschaftlich unwohl fühlen?“ – Trump: „Ich glaube nicht, dass sie das sagen. Die Umfragen sind gefälscht.“

Einen besonders deutlichen Dissens offenbarte das Gespräch bei Trumps Plan, 600.000 chinesischen Studenten Visa zu gewähren – ein Vorschlag, den er wirtschaftlich begründet, der aber in MAGA-Kreisen höchst umstritten ist. „Da werden Sie und ich nie einer Meinung sein“, sagte Trump sichtlich genervt.

Das Interview war bemerkenswert, weil Ingraham zu Trumps loyalstem Medienumfeld gehört. 2016 war sie selbst als mögliche Pressesprecherin im Gespräch. Stattdessen wurde sie zur einflussreichen Stimme außerhalb des Weißen Hauses – und nutzt diese nun offenbar nicht nur zum Bestätigen, sondern auch zum Korrigieren.

Trotz der kritischen Fragen blieb der Ton freundlich. Doch Trump wirkte streckenweise überrascht – und ungewohnt defensiv. Die Botschaft: Selbst innerhalb der MAGA-Reihen wächst der Unmut über seine Pläne und seinen Politikstil.

„MAGA war meine Idee“, konterte Trump mehrfach. „Ich weiß, was MAGA will.“ Doch genau diese Selbstgewissheit stellt sich derzeit als Risiko für ihn heraus – denn offenbar weiß selbst Fox News nicht mehr in jedem Moment, ob es ihm folgen will.

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