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MABEWO Holding SE eine Aktie die im Moment an der Börse nicht gehandelt wird

Designtek (CC0), Pixabay
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Ja, dem ist so, denn die Aktie ist nun seit fast einem Jahr vom Handel ausgesetzt, und im Moment gibt es noch keine Hinweise, dass sich an dieser Situation etwas verändern würde.

Mittlerweile, so Jörg Trübl, wurde die MABEWO AG Schweiz mit der MABEWO Holding SE verschmolzen. Das bedeutet, dass alle Erwerber von Partizipationsscheinen der MABEWO AG Schweiz nun Aktionäre der MABEWO Holding SE mit Sitz in Luxemburg sind.

Nun plant das Unternehmen, alle ehemaligen Partizipationsschein-Erwerber anzuschreiben und ihnen Stückaktien zum Preis von 2 Euro je Aktie anzubieten. Das klingt zunächst einmal gut – doch was sollen die jetzigen Aktionäre der MABEWO Holding SE dann mit diesen Papieren machen, wenn sie bereits Aktien erworben haben oder wenn diese schon im Depot eingebucht sind?

Momentan ergibt ein Erwerb dieser Aktien für uns absolut keinen Sinn, zumal CEO Jörg Trübl noch vor wenigen Wochen eine Abkehr vom Börsenplatz Düsseldorf erwogen hat. Zudem stellt sich die Frage: In was investiert der Anleger überhaupt genau? Und wofür ist das frische Kapital gedacht?

Wie wir wissen, hat das Unternehmen derzeit erhebliche Lohnrückstände bei seinen Mitarbeitern sowie offene Rechnungen bei Lieferanten. Es ist durchaus möglich, dass das über die Ausgabe neuer Stückaktien eingenommene Kapital lediglich für die Begleichung dieser Schulden genutzt wird. Ebenso denkbar ist, dass dieses frische Kapital schon bald wieder aufgebraucht wäre.

In einem Gespräch mit Jörg Trübl, das wir diese Woche in unserem Büro führten, betonte er, dass das Unternehmen plane, weitere 3 Millionen Euro an Kapital zu akquirieren, um voranzukommen. Ganz ehrlich – da muss man erst einmal tief durchatmen. Um es sarkastisch auszudrücken: Außer Geld einzusammeln sieht man bei diesem Unternehmen keinerlei Erfolg.

Über 40 Millionen Euro an Kapital wurden eingesammelt – doch ein Produkt, mit dem man tatsächlich Geld verdienen kann, kennen wir nicht. Zwar präsentiert das Unternehmen in seinen Zoom-Meetings immer wieder beeindruckende Animationen, aber damit macht man höchstens Umsatz beim Papierhändler – nicht bei MABEWO selbst.

Ein weiteres großes Problem ist die fehlende Transparenz – sowohl gegenüber den Aktionären als auch gegenüber den ehemaligen Partizipationsschein-Inhabern. Was genau mit den 40 Millionen Euro Anlegerkapital passiert ist, bleibt unklar – ein Verwendungsnachweis ist nicht auffindbar.

Was wir jedoch wissen:

  • Das Unternehmen hat Kapital in Weißrussland investiert – eine Entscheidung, die wir für höchst bedenklich halten. Es soll sich um einen niedrigen achtstelligen Betrag handeln.
  • Im Dezember 2021 ließ sich das Unternehmen durch eine Statutenänderung von den Aktionären genehmigen, dass Investitionen im Ausland auch ohne Sicherheiten getätigt werden dürfen und nicht zwingend eine Rendite erzielen müssen.
  • Die damaligen Partizipationsschein-Inhaber (heute Aktionäre der MABEWO Holding SE) hatten damals kein Stimmrecht und wurden über diese wichtige Änderung nicht einmal informiert – laut Jörg Trübl sei lediglich der Vertrieb darüber in Kenntnis gesetzt worden.

Es gibt also riesige offene Fragen und Unklarheiten, die man erst einmal klären müsste, bevor ein Anleger weiteres Geld in die MABEWO Holding SE investiert. Allerdings könnte genau das das wirtschaftliche Überleben des Unternehmens gefährden. Aber mal ehrlich: Ein Unternehmen, das keinen Umsatz macht und kein funktionierendes Geschäftsmodell für die Zukunft hat – warum sollte man das künstlich am Leben erhalten?

Jörg Trübl hat zwar versprochen, zukünftig transparenter sein zu wollen – aber aus unserer Sicht könnte es dafür längst zu spät sein.

Natürlich kann man einem verdurstenden Gaul noch einmal Wasser geben – aber ob er dann noch einmal zum Rennpferd wird, ist eine ganz andere Frage.

1 Komment

  • Wieso läuft da nicht schon längst ein Strafverfahren? Die Drahtzieher sind bereits verurteilte „Verbrecher“ und niemand kann transparent aufklären, wo sage und schreiben 40 Millionnen !!! verschwunden sind. Trotz den Einnahmen von 40 Millionen wurde kein einziges der auf der Homepage gross angepriesenen Projekte umgesetzt und nicht mal die Lohnkosten werden bezahlt. Das Geld eines jeden Investors fliesst direkt in die Taschen der Betrüger. Daher sollten sich die Anleger nun dringendst zu einer Sammelklage zusammen schliessen!

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