Interviewer: Meine Damen und Herren, Kanzlerkandidat Merz hat zum Abschluss des Wahlkampfes klargestellt, dass er keine Politik für „grüne und linke Spinner“ machen wird. Was sagen Sie dazu?
Grehor Giesi: Also, ich bin beruhigt! Endlich sagt mal jemand klar, dass wir „linken Spinner“ gar keine Politik brauchen. Wir können ja einfach mit unseren Gendersternchen jonglieren, während die seriöse Politik von Merz gemacht wird.
Olav Skolz: [leise murmelt] Also, ich würde das ja nicht so sagen, aber… äh… [überlegt lange] …hm… [blickt hilfesuchend zu Giesi] …äh… das ist schon… also… nicht ganz richtig.
Aliche Weisel: Ja, ganz genau! Danke, Olav, für diese glasklare Analyse.
Christiano Lindnero: Also ich finde ja, dass Merz da einen Punkt hat. Politik sollte nicht für „irgendwelche Spinner“ gemacht werden. Sondern für die Leistungsträger dieses Landes – also für Menschen mit großem Einkommen und teuren Autos. [grinst selbstzufrieden]
Interviewer: Aber Herr Lindnero, Sie sitzen doch in einer Koalition mit den Grünen.
Christiano Lindnero: Ja, ja, das ist ja auch das Problem! Da kann man einfach nichts durchsetzen. Ich sage: Wir brauchen weniger grüne Bevormundung und mehr Freiheit. Freiheit für den Markt, für die Wirtschaft – und vor allem für mich persönlich.
Grehor Giesi: Freiheit ist super. Ich zum Beispiel fände es toll, wenn Leute sich frei entscheiden könnten, ob sie von fairen Löhnen oder nur von warmem Applaus leben. Aber da bin ich wohl wieder zu links für Herrn Merz.
Aliche Weisel: Jetzt mal ehrlich – glaubt Herr Merz wirklich, dass man eine ganze Gesellschaft regieren kann, indem man alle außer sich selbst für verrückt erklärt? Ich meine, gut, er hat Erfahrung darin, als einziger Mensch im Raum zu glauben, er habe immer recht, aber das ist kein Regierungsstil!
Olav Skolz: [nickt zustimmend] Äh… ja.
Interviewer: Herr Skolz, Sie sind ja immer noch Kanzler. Was bedeutet Merz’ Aussage für mögliche Koalitionsverhandlungen?
Olav Skolz: Also, das ist natürlich… äh… nicht hilfreich. Man muss ja auch miteinander… also… koalieren. Und das geht… äh… nicht, wenn man vorher schon sagt, dass alle anderen bekloppt sind.
Grehor Giesi: Ich würde sagen: Wer „alle Tassen im Schrank“ hat, sollte vielleicht nicht als Erstes nach rechts umfallen.
Christiano Lindnero: Also ich bin bereit, mit jedem zu koalieren, der bereit ist, die Steuern für Besserverdienende zu senken. Links, rechts, oben, unten – Hauptsache, meine Wähler fahren weiter Porsche.
Aliche Weisel: [seufzt] Vielleicht sollten wir einfach mal eine Regierung ausprobieren, in der sich nicht alle gegenseitig für „Spinner“ halten.
Olav Skolz: [nickt langsam] Ja… äh… das wäre… eine Möglichkeit.
Interviewer: Vielen Dank für dieses… aufschlussreiche Gespräch.
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