Trotz Insolvenz der Gesellschaft, so ein betroffener Anleger in einem Telefongespräch mit unserer Redaktion, müssen die Bäume ja da sein. Die können ja mit der Insolvenz der Gesellschaft nicht einfach verschwinden. Recht hat er. Nur stellt sich die Frage, was mit den Liegenschaften jetzt passiert – vor allem dann, wenn die Insolvenz mangels Masse eingestellt werden sollte, was wir derzeit befürchten.
Die Insolvenz mangels Masse wird dann beschlossen, wenn nicht genügend Geld vorhanden ist, um die Kosten eines Konkursverfahrens zu begleichen. Natürlich könnten hier sowohl die Anleger als auch die Geschäftsführung der Gesellschaft dieses Geld zur Verfügung stellen, denn bei 6.000 Anlegern hat man sicherlich auch gutes Geld verdient.
Unser Anleger befürchtet nun, dass sich die verantwortlichen Personen mit einer „Insolvenz mangels Masse“ aus der Verantwortung stehlen könnten. Möglich ist das natürlich, aber wir haben in den letzten Jahren den Frontmann der Gesellschaft so kennengelernt, dass wir uns dies nicht vorstellen können. Wir gehen vielmehr davon aus, dass er bemüht ist, eine Lösung für die betroffenen Anleger zu finden.
Wir persönlich halten die Gründung einer deutschen Genossenschaft für eine praktikable Lösung, in der dann alle Anleger automatisch Mitglied werden und die Gesellschaft mit Kapital ausstatten, um die Liegenschaften zu bewirtschaften. Dazu müsste das Eigentum an den Bäumen an die Genossenschaft übertragen werden. Diese müsste wiederum prüfen, wie viele Bäume insgesamt zur Verfügung stehen und ob die Anzahl der Bäume mit der Anzahl der verkauften Bäume übereinstimmt – wovon wir ganz klar ausgehen. Neue Mitglieder nimmt die Gesellschaft nicht auf.
Die Genossenschaft sollte dann von einem Vorstand und einem Aufsichtsrat geführt werden. Erlöse aus später verkauften Bäumen sollten an die Anleger ausgekehrt werden; damit ließe sich zumindest ein möglicher Totalverlust abwenden.
Ob der Geschäftsführer der Gesellschaft dazu bereit ist? Das Konkursamt in Nidwalden in der Schweiz, so haben wir den Eindruck, will das Verfahren wohl schnellstmöglich beenden. Die Anleger interessieren das Konkursamt nicht – typisch für die Schweiz, wenn vor allem deutsche Anleger betroffen sind.
Einige Anleger wollen nun in der Schweiz eine Strafanzeige stellen. Ob das allerdings zu einem Ergebnis führt, bleibt dahingestellt. Der Fleiß der Schweizer Justizbehörden hält sich bei deutschen Anlegern dann doch in ganz überschaubaren Grenzen.
Wir in der Redaktion gehen jedoch davon aus, dass die Geschäftsführung von Life Forestry die Anleger nicht im Regen stehen lassen wird. Wir sind mit ihnen im Gespräch.
Hat irgend jemand eine Ahnung, wie es um die Life Forestry Foundation steht? Ich hatte im Oktober bei LF nachgefragt (weil deren Webseite nicht mehr erreichbar war; letzter Capture bei archive.org ist vom Januar diesen Jahres) und um die Zusendung des jährlichen Tätigkeitsberichts gebeten. Ich kann nur den vom 31.12.2023 finden (wieder über archive.org), und darin erscheint alles normal. Ist das Stiftungsvermögen total aufgebraucht, durch die Zahlungsrückforderungen der Anleger, die geklagt hatten?
Ich verstehe nicht, warum Volker schreibt „Life Forestry hat die Parzellen offenbar gepachtet.“ Woher kommt diese Behauptung? Ich will damit nicht sagen, daß es nicht stimmt, aber es wäre doch nett, wenn die Leute, die hier kommentieren, angeben worauf sie ihre Aussagen stützen.
Es ist klar, daß es mindestens 3 Gesellschaften gibt (LF Schweiz, Ecuador, Costa Rica); das ist auch so gesehen nicht ungewöhnlich, das wird oft gemacht, damit Probleme in einer Gesellschaft nicht die anderen mit in Schwierigkeiten bringen. Aber wie wirkt sich das hier aus? Zumal die schweizerische LF ja sozusagen das Herzstück ist?
Wie geht ihr alle jetzt mit dem zugeschickten Formular ans Gericht um? Ich verstehe da so gut wie gar nichts.
Ich hatte bislang immer angenommen, daß uns die Bäume ganz konkret gehören. Aber mittlerweile erscheint es mir so, als ob die Besitzurkunden mit Baumnummern nur das Äquivalent zu Aktien darstellen.
Auch Frage an die Redaktion: wollen da einige Strafanzeige gegen Hr. Liesenberg stellen? Aus welchem Grund? Und zu welchem Zweck?
Hallo liebe Mitinvestoren,
sehr bitter – wir sind hier richtig gut in Costa Rica mit Teakplantagen investiert und waren schon vor Ort.
Bei aller Profitabilität der Life Forestry GmbH unterstelle ich maximal eine erkennbare Fahrlässigkeit mit den juristischen Verträgen und stattgefundenen teuren Rückabwicklungen, Strafzahlungen an die Bafin und Anwaltskosten.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß Lambert Liesenberg sich um eine Weiterführung der Plantagen mit einer separaten Firma bemüht und auf uns zu kommt.
Life Forestry hat die Parzellen offenbar gepachtet.
Unser Ziel muß es sein, daß diese nicht an die Ursprungs- Landeigentümer und Kommunen zurückgehen, da dann unsere Erträge aufwendig von denen erstreitet werden müßten.
Wir müßten jetzt zusammen gestärkt und wie oben vorgeschlagen rasch eine neue Betreiberfima finden, die sich um die Zahlung der Pachten und Betreiben der Ausforstung etc bis Verkauf kümmern kann.
Da würden nochmal Kosten auf uns zu kommen. Aber den Totalverlust vermeiden.
Die Forderung an Das Konkursamt könnten wir wohl nur im Zusammenhang mit einer Rückabwicklung einfordern.
Bis dahin wird das Verfahren möglicherweise geschlossen sein und eh nichts zu bekommen sein.
Ich werde hier weiter Infos sammeln und von befreundeten int. Juristen Tips einholen.
Laßt uns unbedingt in Kontakt bleiben, vielleicht einen VideoCall zusammenbringen.
Wir müssen unbedingt vermeiden, daß die Parzellen an fremde Eigentümer gehen.
Ich denke Mitte Januar wissen wir mehr.
Ja und damit sich das Konkursamt in Nidwalden sich nicht alles einverleibt sollte man eher ein Aussonderungsantrag beim Konkursamt Nidwalden erstellen, und keine Forderungseingabe, dann verliert man auch die Bäume.
Maximal als Fallback „hilfsweise die Forderung eingeben“ falls das Eigentum aberkannt werden sollte
Hallo Jan,
hast Du (hoffe das Du ist OK) diesen Aussonderungsantrag selbst gestellt oder über einen Rechtsanwalt?
Ich hadere etwas einen Rechtsanwalt einzuschalten, da ich am Ende dann ggf. nicht nur mit einem Totalverlust dastehe sondern auch noch den Anwalt bezahlen kann.
Besten Dank im Voraus
Danke! Habe gerade erst die Schreckensnachricht bekommen und bin so sauer – neben der Sorge. All diese Leute, die kalte Füße bekamen und ihr Geld zurück wollten, haben doch sicher uns allen geschadet. Auch danke für die ausnahmsweise mal sachliche und nicht herabschauende Beschreibung; so viel „Info“ im Web über LF ist von Anwälten, die Hr. Liesenberg einfach nur verteufeln. Und Verurteilungen von soooo viel intelligenteren Leuten, die ja nieeee von ihm Bäume gekauft hätten. Neee, lieber in fossile Brennstoffe investieren…
Liebe Baumanleger bei Life Forestry!
Auch ich habe gestern per Mail die Information erhalten. Stelle mir nun die Frage wie es weiter gehen kann. Einerseits wird in dem Schreiben mitgeteilt Geduld zu haben, denn die Bäume „sollten“ uns gehören und die Vermarktung und der Holzabbau soll weitergehen. (aber wie??) Auf der anderen Seite sollte man seine Forderungen beim Konkursverfahren anmelden! Hier sehe ich jedoch nur geringe Wahrscheinlichkeit zum eingesetzten Kapital zu kommen.
Ich selbst habe 2013 Bäume gekauft, die laut damaliger Information und meiner Rückfrage per Mail bereits vor 2 Jahren vermarktet werden sollte. Ich wurde auf Frühjahr 2026 vertröstet!
Liebe Gemeinde bitte um Information wie ihr weiter vorgeht!
Peter, hast Du Dir die Plantagengutachten Deiner Bäume angeschaut? Die erste Endernte einiger meiner Bäume (habe 1000, in 5 verschiedenen Plantagen) ist erst in 2030, aber ich war froh, daß es keine Ausdünnung geben mußte und daß sie alle noch ein paar Jahre Wachstum vor sich haben. Alle meine Bäume in Ecuador sind leider etwas dünner als erwartet, aber die in Costa Rica ziemlich genau so dick wie sie sein sollten. Die Weltlage (Kriege, Tarife, Protektionismus, etc.) ist in der Tat seit 2020 nicht so gut für Teak. (Habe mehrere Berichte gelesen, von den World Teak Konferenzen und anderen Orgs, und die ITTO Newsletter, die auf der LF Webseite hinterlegt sind.)
Habe den ganzen Sonntag mit Nachforschungen verbracht und entschieden, darauf zu warten, was Herr Liesenberg auf die Beine stellt. Ich hege die Hoffnung, daß der Konkurs ein Ende der Rückforderungen darstellt (all derer, die offenbar Schwierigkeiten hatten, Kaufverträge zu lesen…), und daß es eine Phönix-artige Übernahme unserer Bäume durch eine Nachfolge-Gesellschaft gibt.
Übrigens: die Webseite des Konkursgerichts teilt mit, daß es 7 Tage vor und nach Weihnachten nicht arbeitet.
Hallo SMS!
Ich sehe die Sache ähnlich wie du! Es war geplant dass die erste Endernte (Santa Barbara I und Santa Cristina beide Pflanzjahr 2003) 2023 stattfinden sollte, aber aufgrund Corona- Nachwirkungen, teure Container und laut Plantagengutachten noch zusätzlichem für die Vermarktung besserem Wachstum wurde diese um 1-2 Jahre ausgesetzt. Im Oktober 25 wurde ich von der geplanten Endernte informiert. (Gemeinsam mit der Information über Rückforderungen anderer „Investoren“.) Auch bei mir hat es KEINE vorzeitige Ausdünnung und angekündigte Teilvermarktung gegeben!
Ja auch ich habe 2012-2015 mit meiner Meinung nachhaltiger Investition mit 850 Bäumen auf 4 unterschiedlichen Plantagen in die Zukunft investiert. Life Forestry-Gemeinde bleiben wir in Kontakt!
LG Peter