Ein 41-jähriger Mann ist vom Landgericht Erfurt zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren und zwei Monaten verurteilt worden. Nach Überzeugung der Kammer hat er über Jahre hinweg in großem Umfang kinderpornografisches Material hergestellt und verbreitet. Die Richter sprachen ihn des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in mehr als 1.600 Fällen schuldig.
Der Mann hatte über verschiedene Internetplattformen Kontakt zu Jungen aufgenommen und sie dazu gebracht, sich vor einer Webcam selbst sexuell zu missbrauchen. Die so entstandenen Aufnahmen speicherte und verbreitete er anschließend. Nach Angaben des Gerichts handelte es sich um ein systematisches Vorgehen, das sich über mehrere Jahre erstreckte.
Die Ermittlungen hatten ergeben, dass der Angeklagte gezielt das Vertrauen seiner Opfer erschlich. Er nutzte Chats und soziale Medien, um sie unter Druck zu setzen oder mit Versprechungen zu manipulieren. Auf diese Weise brachte er zahlreiche Kinder dazu, intime Handlungen auszuführen, die er heimlich für eigene Zwecke dokumentierte und im Netz weiterverbreitete.
Mit dem Urteil folgte das Gericht weitgehend der Forderung der Staatsanwaltschaft, die dem Angeklagten ein besonders schweres Maß an Schuld vorwarf. Das Strafmaß spiegelt nach Ansicht der Kammer die besondere Schwere der Taten und die hohe Zahl der Fälle wider.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft können Rechtsmittel einlegen.
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