„Dienstag, 17:15 Uhr: Die Provence steht in Flammen, und Marseille schwitzt – nicht nur wegen der Temperaturen. Der Waldbrand bei Les Pennes-Mirabeau hat inzwischen Marseille erreicht und spielt dort ungefragt Stadtführer der feurigen Art.
Die Präfektur bittet die Bevölkerung des 26. Arrondissements, sich in den Häusern zu verschanzen, Fenster zu schließen und feuchte Tücher in die Ritzen zu klemmen. Es klingt ein bisschen nach einer Mischung aus Katastrophenschutz und Haushaltstipp der Woche.
Am Flughafen Marseille-Provence herrscht seit Mittag Funkstille: Keine Starts, keine Landungen, nur Rauchzeichen. Wer heute in die Stadt wollte, kommt entweder mit dem Fahrrad – oder gar nicht.
Die Feuerwehr rückt mit allem an, was Räder, Rotoren oder Blaulicht hat: 60 Fahrzeuge, 2 Hubschrauber, 170 Kräfte – und wahrscheinlich 0 Minuten Pause. Wenn Feuer ein Bewerbungsgespräch hätte, würde dieser Brand wohl mit: „Was sind Ihre Schwächen?“ – „Wind, Hitze und absolute Zerstörung“ antworten.
🌬️ Narbonne meldet: Auch heiß. Auch brennt. Auch Chaos.
Während Marseille glüht, brennt es auch bei Narbonne. 2.000 Hektar futsch, Autobahn A9 dicht, Urlauber stuck im Stau. Wer gedacht hat, „Südfrankreich ist heiß begehrt“, hat leider gerade sehr recht.
🇪🇸 Spanien sagt: ¡Nosotros también!
In Katalonien wüten die Flammen rund um Tarragona. Fast 3.000 Hektar – weg. Zivilschutz ruft: Bleibt drinnen und macht alles dicht! Feuerwehr, Soldaten, Hubschrauber – im Dauereinsatz. Der Wind bläst mit bis zu 90 km/h und denkt offenbar, dass Flammen noch nicht mobil genug sind.
Der Rauch zieht sogar bis Murcia. Die Menschen dort rufen den Notruf – nicht weil es brennt, sondern weil es riecht, als ob es brennen könnte. Man könnte sagen: Der Rauch hat mehr Reichweite als die spanische Netzabdeckung.
🌍 Schlusswort?
Europas Süden brennt. Und nein, nicht vor Liebe.
Frankreich und Spanien geben alles, was sie haben – Helden in Uniform, Helden mit Löschschläuchen, Helden im Cockpit.
Und wir? Wir halten die Luft an – im wörtlichen wie übertragenen Sinne.
Bitte keine Zigaretten aus dem Autofenster werfen. Auch nicht „nur mal kurz“ grillen.
Denn wenn der Sommer brennt, braucht Europa keine Flammen, sondern Vernunft.
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