Ein NHS-Klinikverbund in West Yorkshire hat eine neue KI-Software eingeführt, um Diagnosen – insbesondere bei Lungenkrebs und Infektionen – zu beschleunigen. Die Technologie analysiert Brust-Röntgenbilder und soll sowohl die Patientensicherheit verbessern als auch eine zügigere Behandlung ermöglichen.
Die KI kann innerhalb weniger Minuten bis zu 85 verschiedene medizinische Auffälligkeiten erkennen, darunter auch falsch platzierte Schläuche und akute Infektionen. Dabei agiert sie als Unterstützung für medizinisches Fachpersonal – ein „Co-Pilot“, der die Arbeit nicht ersetzt, sondern ergänzt.
Ziel ist es, Auffälligkeiten auf Röntgenbildern schneller zu identifizieren, damit schwerwiegende Erkrankungen rascher behandelt werden können. Gleichzeitig profitieren auch Patientinnen und Patienten mit unauffälligen Befunden, da ihnen und dem medizinischen Personal schneller Gewissheit gegeben werden kann.
Jährlich werden im betreffenden Klinikverbund mindestens 135.000 Brust-Röntgenaufnahmen durchgeführt. Durch den Einsatz der KI-Technologie erhofft man sich eine deutliche Entlastung für das medizinische Personal sowie mehr Effizienz in der Diagnostik.
Das Projekt ist Teil des Yorkshire Imaging Collaborative, eines regionalen Netzwerks für bildgebende Verfahren. Es wird durch den NHS AI Diagnostic Fund unterstützt, der landesweit elf solcher Netzwerke mit insgesamt 21 Millionen Pfund fördert.
In ersten Tests zeigte sich die KI bereits hilfreich: Bei einer Aufnahme, deren Auffälligkeit beim ersten Betrachten nicht erkannt wurde, wies die KI sofort auf die Anomalie hin.
Trotz aller technischen Fortschritte bleibt die Entscheidungsgewalt beim medizinischen Personal. Die KI liefert Hinweise, aber die Diagnose und Behandlung liegen weiterhin in menschlicher Verantwortung.
Die Verantwortlichen betonen, dass es nicht darum gehe, Ärztinnen und Ärzte zu ersetzen, sondern sie in ihrer Arbeit zu stärken. Die KI sei vergleichbar mit einem Co-Piloten im Flugzeug: Sie unterstütze den Menschen, übernehme aber nicht das Steuer.
Mit dieser Technologie geht der Klinikverbund einen wichtigen Schritt hin zu einer schnelleren, genaueren und patientenfreundlicheren Diagnostik – insbesondere bei Erkrankungen, bei denen jede Minute zählt.
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