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Kritik an COP30-Entwurf – oder: Wie man einen Klimagipfel veranstaltet, ohne über das Klima zu sprechen

MIH83 (CC0), Pixabay
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Die COP30 in Belém hatte eigentlich ein großes Thema: den Ausstieg aus fossilen Energien. Also genau jene Sache, die den Planeten aufheizt. Und wie hat die brasilianische Präsidentschaft darauf reagiert? Ganz einfach: Man hat das Thema im Entwurf einfach gestrichen. Komplett. Puff. Weg. Gelöst durch Nicht-Erwähnen – die wohl ambitionierteste Klimastrategie seit „Wir schauen mal, ob’s von allein besser wird“.

30 Staaten schickten daraufhin einen Brief, der so nett formuliert war, dass man fast überliest, wie wütend sie sind. Kurzfassung: „Ähm, das ist kein Klimagipfel, wenn man das Klima rauslässt.“ Deshalb wird die Konferenz verlängert – offiziell wegen fehlender Einigung, inoffiziell, weil niemand fassen kann, was da gerade passiert ist.

Lulas neuer Fahrplan: Jeder macht einfach, wie er mag

Brasiliens Präsident Lula hatte ursprünglich einen Fahrplan vorgeschlagen. Klingt gut, wurde später aber ersetzt durch: „Jeder nach seinen Möglichkeiten. Wir wollen ja niemanden stressen.“ Fossile Energien tauchen im neuen Text nicht einmal mehr auf. Ein mutiger Schritt – schließlich kann man Probleme nicht lösen, wenn man dauernd an sie erinnert wird.

Europa so: „Nein.“

Deutschland, Frankreich, Großbritannien und diverse Inselstaaten – also jene, die bereits darüber nachdenken müssen, ob sie in 20 Jahren Schnorchelpflicht einführen – kritisierten den Entwurf deutlich. Ihr Tenor: „Es wäre schon schön, wenn ein Klimaabkommen zumindest so tut, als würde es Emissionen reduzieren.“

Österreichs Umweltminister Totschnig erklärte den Entwurf für „sehr enttäuschend“ und erinnerte daran, dass es hier – man glaubt es kaum – eigentlich um Treibhausgasreduktion geht. Frankreichs Ministerin Monique Barbut fand die fehlende Erwähnung fossiler Energien „unbegreiflich“. Die diplomatische Version von: „Seid ihr noch ganz dicht?“

Für ein Abkommen braucht es Einstimmigkeit – na dann gute Nacht

Ein Beschluss braucht die Zustimmung aller Länder. Und unter den Staaten, die dagegen sind, finden sich: China, Indien, Saudi-Arabien, Nigeria und Russland. Also ungefähr die Champions League der Kohle-, Öl- und Gaskonsumenten. Die Chancen auf Einstimmigkeit sind also etwa so hoch wie darauf, dass ein SUV plötzlich emissionsfrei wird, nur weil man ihn lobt.

Feuer auf dem Gelände – natürlich

Zur Überraschung niemandes musste das Konferenzgelände zeitweise geräumt werden, weil ein Zelt Feuer fing. Anderen Berichten zufolge gab’s schon vorher Probleme mit Elektrik, Wasserlecks und Klimaanlagen. Offenbar wollte das Gebäude selbst ein Statement abgeben: „Wenn ihr nichts gegen die Erhitzung tut, mache ich es eben bildlich für euch.“

UNO-Klimachef Simon Stiell hatte schon zu Beginn freundlich darauf hingewiesen, dass alles irgendwie… nicht funktioniert. Das hat sich nun bestätigt. Immerhin ein Ergebnis, auf das sich alle einigen können

 

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