In Albanien wurde der Oppositionsführer Sali Berisha, eine prominente politische Figur des Landes, unter Hausarrest gestellt. Ein auf Korruptions- und organisierte Kriminalitätsfälle spezialisiertes Sondergericht in Tirana hat diese Maßnahme veranlasst, wie lokale Medien berichten. Berisha darf seine Wohnung nicht verlassen und ist auf Kommunikation mit engen Familienangehörigen beschränkt. Seine Anwälte kündigten an, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen.
Die gegen den ehemaligen Premierminister erhobenen Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit der Privatisierung des Partizani-Sportzentrums in Tirana. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Berishas Schwiegersohn Jamarber Malltezi davon profitiert hat. Gegen Malltezi wird ebenfalls ermittelt, und er befindet sich ebenso unter Hausarrest. Berisha weist die Anschuldigungen zurück. Seine parlamentarische Immunität wurde bereits im Dezember vom albanischen Parlament aufgehoben, um strafrechtliche Ermittlungen zu ermöglichen.
Berisha, der 78 Jahre alt ist, wurde 2021 von den USA aufgrund von Korruptionsvorwürfen auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Er hat eine lange politische Karriere in Albanien und wurde 1992 zum ersten frei gewählten Präsidenten nach dem Ende des Kommunismus gewählt. Er diente von 2005 bis 2013 als Ministerpräsident und war bis 2013 Vorsitzender der konservativen Demokratischen Partei Albaniens (PD), bevor er im letzten Jahr erneut die Parteiführung übernahm.
Die Entwicklungen um Berisha stehen im Kontext einer umfassenderen politischen und juristischen Auseinandersetzung in Albanien, die die nationale und internationale Aufmerksamkeit auf die Problematik von Korruption und Machtmissbrauch in der albanischen Politik lenkt.
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