Es ist ein bisschen wie bei Omas Vorratsregal: Irgendwann merkt man, dass man 40 Dosen Erbsen und keine Freunde mehr hat, die sie essen wollen. So oder so ähnlich dürfte sich das auch beim traditionsreichen Konservenriesen Del Monte angefühlt haben – denn nach satten 135 Jahren im Dosenbusiness heißt es nun: Deckel drauf und Insolvenz anmelden.
Die Gründe?
– Zuviel auf Vorrat gekocht, zu wenig Hunger beim Publikum.
– Der Trend geht zum Frischgemüse – Konserven sind plötzlich so 1980.
– Und dann ist da noch die Weltwirtschaft, die wieder mal beschlossen hat, alle nostalgischen Marken wie ein kaputtes Etikett abzukratzen.
CEO Greg Longstreet fasst’s poetisch zusammen:
„Wir mussten Vorräte einlagern, abschreiben und mit Verlust verkaufen.“
In anderen Worten: Die Dosen standen rum wie ungeliebte Geburtstagsgeschenke – nur ohne Umtauschbon.
Natürlich wird jetzt alles strategisch neu ausgerichtet, Chapter 11 sei Dank. Ein Gericht darf mit dem Löffel durchrühren, und vielleicht kommt am Ende ja ein ganz neues Rezept dabei raus. Vielleicht mit Bio, weniger Zucker – oder, wer weiß, dem Comeback der Pfirsichhälften.
Fazit mit leichtem Zuckergehalt:
Del Monte war der Dosenöffner der Nation, aber selbst der stabilste Büchsenmacher kann sich nicht ewig gegen Avocado-Toast und Frischetheke behaupten. Bleibt zu hoffen, dass beim „strategischen Verkaufsprozess“ wenigstens kein Kunde auf einer Dose Mais ausrutscht.
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